Man habe das Attentat begangen, "weil Christen unser Ziel sind". So zitiert die Nachrichtenagentur AFP einen Sprecher der radikalen Taliban-Gruppierung Jamaat-ul-Ahrar. Seine Gruppe plane weitere Anschläge, auch gegen Schulen und Universitäten. Laut der Zeitung "Express Tribune" nannten die Terroristen als Grund für den Anschlag, dass die Christen Ostern gefeiert hätten.
Am Sonntag hatte sich ein Selbstmordattentäter in einem gut besuchten Park von Lahore, in dem viele Christen Ostern feierten, bei einem Spielplatz in die Luft gesprengt. Unter den laut Polizeiangaben mindestens 70 Toten und rund 340 Verletzten sind zahlreiche Kinder. Die meisten Toten seien allerdings Muslime.
Der Täter konnte mittlerweile als ein 28-jähriger Mann aus Süd-Punjab identifiziert werden. Nach Medienberichten war er Lehrer an einer Religionsschule.
"Gemeinsam gegen Terror"
Der Anschlag in der pakistanischen Metropole wurde international verurteilt. Das schreckliche Massaker sei ein feiger Akt fanatischer Gewalt und werfe einen Schatten der Trauer auf das Osterfest, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Die Kirche fühle sich mit der christlichen Minderheit, den betroffenen Familien und dem ganzen pakistanischen Volk verbunden.
Das Auswärtige Amt rief dazu auf, "gemeinsam gegen Terror und seine menschenverachtende Ideologie" einzustehen.
Auch die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton forderte einen internationalen Kampf gegen den Terror. Alle Nationen müssten sich diesem Kampf stellen, schrieb sie bei Twitter.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, die für den Anschlag Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Zugleich forderte er die Regierung des mehrheitlich muslimischen Landes auf, alle Bürger einschließlich religiöser Minderheiten zu schützen.
Zuletzt wieder mehr Anschläge
Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif besuchte am Morgen Opfer in Kliniken. Er forderte, die Streitigkeiten in der Gesellschaft zu begraben, um dem Terrorismus mit Stärke entgegenzutreten. Seit im Dezember 2014 pakistanische Taliban in einer von der Armee betriebenen Schule in Peshawar 136 Kinder getötet hatten, hat die Armee ihre Operationen gegen Extremisten massiv erweitert. Dem Terrorismus werde das Rückgrat gebrochen, wiederholen Armeechef und -sprecher. Die Zahl der Anschläge und ihrer Opfer ging 2015 auch stark zurück. Doch allein in den vergangenen zwei Monaten gab es drei große Anschläge.
(bor/gri)