Wegen der Umstände bei dem Polizeieinsatz vom Mittwoch hatten die Ermittler bisher nur zwei Leichen zuordnen können. Bei der Stürmung der Wohnung im Pariser Vorort Saint-Denis hatte es heftige Feuergefechte und mehreren Explosionen gegeben. Ein Teil der Decke war eingestürzt, Fenster waren aus ihren Fassungen gerissen worden. Ein drittes Todesopfer war bislang nur vermutet worden. In einer Handtasche wurde nach den Angaben ein Ausweis gefunden, der auf eine Cousine des mutmaßlichen Drahtziehers der Terrorserie von Paris, Abdelhamid Abaaoud, ausgestellt war. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass es sich um die Frau handele.
Abaaoud selbst soll einer der drei Toten in der Wohnung gewesen sein. Eine weitere Frau hatte sich den Angaben zufolge bei dem Einsatz selbst mit einer Sprengstoffweste in die Luft gesprengt. Bei dem Polizeieinsatz hatten Spezialkräfte zudem acht Menschen festgenommen.
Abaaoud taucht in Videoaufnahmen auf
Bei den Anschlägen in Paris am Freitag vergangener Woche waren 129 Menschen ums Leben gekommen. Die Razzia im Stadtteil Saint-Denis galt Abaaoud. Französische Medien und Polizeikreise berichteten am Freitag übereinstimmend, der Belgier sei inzwischen auch bei der Auswertung von Videoaufnahmen aus der Pariser U-Bahn entdeckt worden. Die Kameras erfassten ihn zu einer Zeit, als die Überfälle auf mehrere Cafes vorbei waren, das Massaker in einer Konzerthalle jedoch noch im Gang war.
(nch/stfr/pr)