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Terror in Tunesien und Frankreich
"IS liefert Blaupausen für Attentate"

Bei den Terroranschlägen in Tunesien und Frankreich handele es sich um puren Dschihadismus, sagte der Politologe Asiem El Difraoui im DLF. Die Attentäter seien in der islamistischen Ideologie tief verwurzelt gewesen - und verspürten einen abgrundtiefen Hass auf den Westen.

Asiem El Difraoui im Gespräch mit Kathrin Hondl |
    Politologe Asiem El Difraoui (25.06.2013)
    Der ägyptisch-deutsche Politikwissenschaftler Asiem El Difraoui ist ein international renommierter Experte für die Propaganda des islamischen Extremismus (dpa / picture-alliance / Karlheinz Schindler)
    Vor allem das Internet spiele bei der Radikalisierung der Dschihadisten eine große Rolle, sagte der Politologe Asiem El Difraoui im DLF. Terrormilizen wie der Islamische Staat stellen laut El Difraoui ihre Propaganda ins Netz, die dort frei zugänglich ist. "Sie liefern die Blaupausen für die Dschihadisten", sagte der Politologe.
    Dass Tunesien als einziger Staat, in dem der arabische Frühling demokratische Strukturen hervorgebracht hat, Ziel des Terrors wird, verwundert El Difraoui nicht. Tunesien habe viele sozioökonomische Probleme, so der Politologe. Außerdem sei den Attentäter des Werte des Westens zutiefst verhasst. Unter anderem deswegen seien die Opfer in Tunesien in erster Linie Touristen gewesen. Tunesien dürfe jetzt nicht alleine gelassen werden. Das Land benötige logistische und politische Unterstützung, um die Demokratie zu festigen.
    Hören Sie das vollständige Interview mit Asiem El Difraoui in unserem Audio-on-Demand-Bereich.