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Terror von Boko Haram
800.000 Kinder auf der Flucht

Viele Kinder und Jugendliche sind in Nigeria dem Terror von Boko Haram ausgeliefert. Nach Angaben der UNO sind mittlerweile 800.000 Jungen und Mädchen auf der Flucht. Allein im vergangenen Jahr habe sich die Zahl der Flüchtlingskinder verdoppelt.

    Menschen in Nigeria fliehen vor dem Terror von Boko Haram.
    1,5 Millionen Menschen sind durch den Terror von Boko Haram bereits heimatlos geworden. (dpa / picture-alliance / Str)
    Insgesamt seien durch die islamistische Terrorgruppe 1,5 Millionen Menschen heimatlos geworden. Viele flohen über die Grenzen nach Kamerun, den Tschad oder Niger. Kinder seien "vorsätzliche Ziele" von Boko Haram geworden, berichtet UNICEF. Sie würden sexuell missbraucht, zwangsverheiratet, entführt oder getötet. Manche Kinder seien zu Waffen "umfunktioniert" worden. Sie kämpften mit bewaffneten Gruppen und würden als menschliche Bomben eingesetzt.
    Mit der steigenden Zahl der Übergriffe der Terrorgruppe sank die Zahl der Kinder, die regelmäßig die Schule besuchen. Mittlerweile gibt es laut UNICEF in Nigeria 10,5 Millionen Kinder, die nicht zur Grundschule gehen. Im Jahr 2007 zählte UNICEF acht Millionen Kinder ohne Schulbildung.
    Entführte Schülerinnen
    Auch die vor einem Jahr von Boko Haram entführten Schülerinnen aus dem Ort Chibok wurden einer Augenzeugin zufolge zwangsverheiratet. Die mehr als 200 überwiegend christlichen Mädchen seien zudem gezwungen worden, zum Islam überzutreten, sagte die 23-jährige Nigerianerin Liatu Andrawus.

    Andrawus war nach eigenen Angaben einige Monate lang selbst in der Gewalt der Extremisten und musste einen der Boko-Haram-Kämpfer heiraten. Später gelang ihr die Flucht. Sie gab an, die entführten Schülerinnen Ende vergangenen Jahres in einer Koranschule in der Stadt Gwoza im Nordosten Nigerias getroffen zu haben.
    Die Verschleppung der Schülerinnen am 14. April 2014 hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Die Mädchen wurden bis heute - trotz einer globalen Kampagne ("Bring back our girls") - nicht gefunden. Die sunnitischen Extremisten der Boko Haram kämpfen im Nordosten Nigerias nach eigenen Angaben für die Errichtung eines Gottesstaates. Seit 2009 sind durch den Terror der Gruppe Schätzungen zufolge bereits mehr als 14.000 Menschen gestorben.
    (swe/tzi)