Mutmaßliche Islamisten haben in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou etwa 20 Menschen getötet und in einem Luxushotel zahlreiche Geiseln genommen. Sicherheitskräfte stürmten das Hotelgelände sowie ein ebenfalls attackiertes Restaurant in der Nacht, nachdem es mehrere Explosionen gegeben hatte. Die Aktion sei beendet, teilte die Regierung am Samstag mit. Nach Angaben von Präsident Roch Marc Christian Kaboré kamen 23 Menschen ums Leben, darunter zahlreiche Ausländer. Die vier Angreifer, darunter zwei Frauen, seien getötet worden.
Die mutmaßlichen Islamisten hatten das Luxushotel "Splendid" am Freitagabend gestürmt und sich dort verschanzt. Die Dschihadistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) bekannte sich zu der Tat. Agmi hatte erst vor knapp zwei Monaten ein Hotel im benachbarten Mali angegriffen und 20 Menschen getötet.
Franzosen am Einsatz beteiligt
Im Hotel und vor dem Restaurant fielen Schüsse, Explosionen waren zu hören. An dem Einsatz waren Sicherheitskräfte aus dem Inland und aus Frankreich beteiligt. Mehr als 120 Menschen konnten aus der Gewalt der Terroristen befreit werden.
Die Islamistenorganisation Aqmi erklärte, es handele sich um "Rache an Frankreich und dem ungläubigen Westen". Ein AFP-Reporter sah, dass mehrere Angreifer Turbane trugen.
Weiterer Anschlag an der Grenze
Die Armee teilte mit, bei einem weiteren Angriff an der Grenze zu Mali seien am Nachmittag zwei Menschen getötet worden. Rund 20 schwer bewaffnete Männer hätten Gendarmen im Dorf Tin Abao rund 40 Kilometer vor der Grenze angegriffen.
Burkina Faso ist bisher kaum im Visier islamistischer Extremisten gewesen. Dennoch kämpft das westafrikanische Land seit dem Sturz des Langzeitmachthabers Blaise Compaoré Ende 2014 mit Unruhen. Im vergangenen September verübten Mitglieder der Präsidentengarde einen Putsch, begruben ihre Ambitionen aber bereits eine Woche später. Eine Übergangsregierung kam zurück an die Macht, mittlerweile ist Kaboré Staatspräsident.
(fwa/has)