Auf Videos ist zu sehen, wie Trump direkt nach dem Anschlag auf ihn versucht, sich von seinen Bodyguards zu befreien, um die Faust in den Himmel zu strecken und "fight, fight" zu rufen. Neumann sagte der "Rheinischen Post", Trump sei sich sofort bewusst gewesen, welche Kraft dieses Bild haben würde. "Er hat gleich verstanden, dass die für ihn so bedrohliche Situation wahrscheinlich die entscheidende für den gesamten Wahlkampf sein wird."
Einzelne Momente könnten ganze Wahlkampagnen entscheiden, erklärte Neumann, und diesen Moment habe Trump erlebt. Trump sei jetzt in den Augen seiner Anhänger der Märtyrer für die USA.
"Im Freien tritt eigentlich nur Trump auf"
Trump geht nach Überzeugung des Terrorexperten bewusst Gefahren ein, wenn er im Freien auftritt. Wahlkampfveranstaltungen im Freien seien besonders gefährlich, weil es mehr Möglichkeiten für Angriffe gebe. "Darum machen die meisten Kandidaten ihre Veranstaltungen auch in Hallen. Im Freien tritt eigentlich nur Donald Trump auf." Er wolle Bilder mit großen Menschenmengen im Freien.
Neumann verwies auf den republikanischen Wahlkampfstrategen Frank Luntz, der einen starken Mobilisierungseffekt voraussagt. Wer sich bisher überlegt habe, vielleicht Trump zu wählen, werde nun tatsächlich wählen gehen.
Diese Nachricht wurde am 15.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.