Europol-Direktor Rob Wainwright sagte, der IS habe "neue gefechtsartige Möglichkeiten" entwickelt, um weltweit eine Reihe "groß angelegter Terroranschläge" zu verüben. Insbesondere Europa sei aber im Visier der Islamisten. In dem Bericht heißt es, es gebe allen Grund zu erwarten, dass der IS oder oder anderen religiös motivierten Gruppen "irgendwo in Europa erneut einen Terroranschlag verüben". Ziel seien "massenhaft Opfer in der Zivilbevölkerung".
Besonders hoch sei die Anschlagsgefahr voraussichtlich weiter in Frankreich. Nach Angaben von Europol markierten die Terroranschläge von Paris vom November 2015 eine deutliche Wende der IS-Strategie. Anschläge seien nun international ausgerichtet und würden von Spezialkräften ausgeführt.
Anti-Terror-Zentrum soll Propaganda bekämpfen
Wainwright stellte den Bericht am Rande des Treffens der EU-Innenminister anlässlich der Arbeitsaufnahme des neuen Anti-Terrorismus-Zentrums von Europol vor. Dort werden vorerst 40 bis 50 Experten arbeiten, die insbesondere einen besseren Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten ermöglichen sollen.
Das Zentrum soll sich auf die Identifizierung von rund 5.000 ausländischen Kämpfern des IS konzentrieren und gegen Propaganda aus dem Internet vorgehen. Wainwright sagte, es sei "ein wichtiger Schritt vorwärts", um eine "aggressive, neue Form des internationalen Terrorismus zu bekämpfen."
(hba/tzi)