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Terrorismus
Mutmaßlicher Paris-Attentäter Abdeslam nach Frankreich ausgeliefert

Der Terrorverdächtige Salah Abdeslam ist von Belgien an Frankreich ausgeliefert worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit. Abdeslam soll einer der Drahtzieher der Anschläge in Paris im November 2015 sein. Er war in Brüssel festgenommen worden.

    Abdeslam hatte sich nach seiner Festnahme in Brüssel am 18. März zunächst gegen eine Auslieferung nach Frankreich gewehrt. Ende März stimmte die belgische Justiz aber dem französischen Gesuch zu - mit ausdrücklicher Einwilligung von Abdeslam, wie es in einer Mitteilung hieß. Dem mutmaßlichen Terroristen soll in Frankreich der Prozess gemacht werden.
    Die Pariser Staatsanwaltschaft teilte mit, dass Abdeslam noch am Mittwoch Untersuchungsrichtern vorgeführt werden soll. Justizminister Jean-Jacques Urvoas erklärte, Abdeslam soll in einem französischen Gefängnis unter maximalen Sicherheitsbedingungen isoliert untergebracht werden.
    Der 26-Jährige gilt als einer der Drahtzieher der Anschläge am 13. November 2015 in Paris. 130 Menschen waren damals ums Leben gekommen. So hatte Abdeslam den Ermittlern zufolge Wohnungen und Autos für seine Komplizen angemietet, Material für Sprengstoffgürtel besorgt und war in den Monaten vor den Anschlägen immer wieder in verschiedenen Ländern Europas mit verdächtigen Männern kontrolliert worden.
    Brüsseler Anschlag wenige Tage nach Festnahme
    Es ist unklar, ob Abdeslam auch an den Vorbereitungen der Anschläge in Brüssel beteiligt war. Bei ihnen hatten drei islamistische Selbstmordattentäter am 22. März 32 Menschen getötet. Abdeslam war wenige Tage vor den Taten bei einem Großeinsatz der Polizei in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek festgenommen worden. Er hatte Verbindungen zu den späteren Attentätern.
    (hba/tzi)