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Terrorismus
Zahl der Toten bei Angriff auf Hotel in Tunesien steigt auf 38

Bei einem Angriff auf ein Hotel sind in Tunesien nach neuesten Angaben der örtlichen Behörden mindestens 38 Urlauber getötet worden. Zudem gab es mehrere Verletzte. Unter den Opfern sind Menschen aus verschiedenen Nationen, darunter auch Deutschland. Die Attacke ereignete sich am Strand des Urlaubsortes Sousse.

    Ein bewaffneter tunesischer Sicherheitsbeamter am Pool des Hotels.
    Ein tunesischer Sicherheitsbeamter am Tatort. (AFP / Fethi Belaid)
    Mindestens ein Täter soll nach bisherigen Erkenntnissen das Gelände des Hotels "Imperial Marhaba" gestürmt haben. Unter Berufung auf Augenzeugen heißt es in Medienberichten, der Mann sei von der Strandseite aus auf das Hotelgelände vorgedrungen. Plötzlich habe er aus einem zusammengefalteten Sonnenschirm ein Sturmgewehr hervorgeholt und auf Menschen geschossen, die am Strand lagen. Anschließend sei er in das Hotelgebäude eingedrungen. Sicherheitskräfte erwiderten das Feuer.
    Lange Zeit war die Rede von 28 Toten. Der Sprecher des Innenministeriums, Ali Aroui, hatte jedoch von Anfang an betont, dass die Zahl der Opfer noch steigen könne. Der Täter soll nach Angaben des Behörden allein gehandelt haben. Er sei bei dem Feuergefecht mit der Polizei getötet worden. In Medienberichten war jedoch von mehreren Tätern und auch von Verhaftungen mutmäßlicher Mittäter die Rede. Inzwischen hat die Terrormiliz Islamischer Staat die Verantwortung für den Anschlag übernommen.
    Örtliche Medien: Mehrere Deutsche unter den Opfern
    Der Urlaubsort Sousse liegt rund 150 Kilometer von der Hauptstadt Tunis entfernt. Das Resort ist bei Tunesiern und Europäern beliebt. Wie das tunesische Gesundheitsministerium mitteilte, sind unter den Opfern auch deutsche Urlauber, außerdem Briten und Belgier. Das Auswärtige Amt konnte Berichte, wonach auch Deutsche unter den Opfern sein sollen, zunächst nicht bestätigen. Auch der Reisekonzern Tui hatte noch keine Erkenntnisse, ob deutsche Urlauber betroffen sind. Die deutsche Botschaft riet allen Staatsbürger in einer per E-Mail versandten Mitteilung, die Umgebung des von tunesischen Sicherheitskräften abgeriegelten Tatorts zu meiden.
    Tunesien brauche Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). "Der heutige Anschlag kann uns darin nur bestärken", fügte er hinzu. Erst im März waren in Tunesien bei einem Terrorangriff auf das Bardo-Museum in der Hauptstadt mehr als 20 Menschen getötet worden.
    (tgs/tj/kis)