Der 82-Jährige sei bereits gestern ermordet worden, erklärte Maamoun Abdulkarim, der Direktor für antike Denkmäler und Museen Syriens, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Asaad sei seit über einem Monat in Haft der IS-Terroristen ausgefragt worden. Nun sei er von der Familie des Archäologen über dessen Hinrichtung informiert worden.
"Stellen sie sich vor, dass er enthauptet wurde - und sein Leichnam noch immer an einer antiken Säule auf einem zentralen Platz in Palmyra hängt", sagte Abdulkarim. Er würdigte Asaads Verdienste für Palmyra: Dieser habe als Lehrer einen "denkwürdigen Dienst für die Geschichte des Ortes geleistet". Asaad habe mit Kollegen aus den USA, Frankreich, Deutschland und der Schweiz zusammengearbeitet, seine wissenschaftlichen Arbeiten seien in archäologischen Fachzeitschriften weltweit erschienen.
Andauernder IS-Vormarsch
Der IS hat Palmyra und das Unesco-Weltkulturerbe im Mai erobert. Seitdem versahen die Extremisten die antiken Ruinen Berichten zufolge mit Sprengstoff - vermutlich, um mögliche Angreifer abzuschrecken. Im Juli hatten die Islamisten eine 2.000 Jahre alte Löwenskulptur zertrümmert.
Ende Juli hatte Syriens Staatschef Baschar al-Assad die Schwäche seiner Armee im Kampf gegen die Terrormiliz eingestanden. Wenig später nahm der IS die strategisch wichtige und südwestlich von Palmyra gelegene Stadt Al-Karjatain ein.
Die andauernde Präsenz dieser "Kriminellen" in Palmyra sei "Fluch und schlechtes Omen" für die Stadt und ihre archäologischen Reichtümer, so der Chef der syrischen Altertümer-Verwaltung Abdulkarim.
(bor/jcs)