Offenbar sprengten sich bereits am Freitag mehrere Frauen inmitten einer Menschenmenge in die Luft. Die Rettungsarbeiten dauerten auch heute noch an, sagte der Anführer einer örtlichen Bürgerwehr im Ort Zabarmari.
"Die Zahl der Opfer könnte noch weit höher sein, weil viele Menschen so schwer verletzt sind, das sie wahrscheinlich nicht überleben", sagte der Mann, der anonym bleiben wollte, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Mittlerweile habe das Militär die Kontrolle über den Ort etwa zehn Kilometer vor der Stadt Maiduguri gewonnen.
150 Tote in den vergangenen Tagen
In der Region war es bereits mehrfach zu Selbstmordanschlägen von Frauen gekommen. Es wird vermutet, dass die Täterinnen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram angehören. Bei Kämpfen mit weiteren Mitgliedern der radikalen Sunnitenorganisation seien auch mehrere Extremisten getötet worden, hieß es. Boko Haram hat ihre Anschläge seit der Amtseinführung des neuen Präsidenten Muhammadu Buhari vor wenigen Wochen weiter intensiviert. Buhari hatte der Gruppe den Kampf angesagt.
Seit Tagen reißen Berichte über neue Bluttaten im Nordosten Nigerias nicht ab. Bei mehreren Angriffen auf Dörfer und Moscheen waren in der vergangenen Woche fast 150 Menschen getötet worden. Bislang sind in dem Konflikt mindestens 14.000 Menschen umgekommen.
Hollande: Unterstützung im Kampf gegen Boko Haram
Der französische Präsident François Hollande will im Kampf gegen Boko Haram die Militärkooperation mit Kamerun forcieren. Sein Land werde Hilfe bei Ausbildung und Forschung sowie Geheimdienstinformationen anbieten, sagte Hollande am Freitag bei einem Besuch in der kamerunischen Hauptstadt Jaunde.
Zudem rief er die Weltgemeinschaft zur Unterstützung im Kampf gegen die in Nigeria aktive Extremistenorganisation Boko Haram auf, die zuletzt in Nachbarländer wie Kamerun eingedrungen ist.
(tön/bor)