"Im Dezember gehe ich für zwölf Monate in die Antarktis, um an der Forschungsstation Neumayer III ein Weltraum-Gewächshaus zu testen." Die Stellenbeschreibung klingt ungewöhnlich: Paul Zabel ist angehender Antarktis-Gärtner. Bald wird er in die deutsche Forschungsstation Neumayer III einziehen, um sich dort um den Inhalt eines Spezialcontainers zu kümmern - und zwar für ein ganzes Jahr. "Zu den täglichen Aufgaben gehört, das Gewächshaus zu betreuen, zu betreiben. Zu schauen, dass alle Systeme funktionieren. Dann natürlich das Ernten der Pflanzen, das Betreuen der zahlreichen wissenschaftlichen Experimente."
EDEN-ISS, so heißt das EU-Projekt, koordiniert vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt in Bremen. Hintergrund ist die Vision, eines Tages Gewächshäuser auf Mond oder Mars aufzubauen, um dortige Stationen mit frischem Grünzeug zu versorgen. Die Antarktis bietet dafür ein ideales Umfeld zum Testen, sagt Projektleiter Daniel Schubert: "Die Antarktis ist so ähnlich wie Mond und Mars. Sie ist isoliert. Die Station, zu der wir gehen, ist die Neumayer-Station III. Die Mannschaftsgröße ist ähnlich zu der einer bemannten Mission zu Mond und Mars. Deswegen gehen wir dahin."
EDEN-ISS, so heißt das EU-Projekt, koordiniert vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt in Bremen. Hintergrund ist die Vision, eines Tages Gewächshäuser auf Mond oder Mars aufzubauen, um dortige Stationen mit frischem Grünzeug zu versorgen. Die Antarktis bietet dafür ein ideales Umfeld zum Testen, sagt Projektleiter Daniel Schubert: "Die Antarktis ist so ähnlich wie Mond und Mars. Sie ist isoliert. Die Station, zu der wir gehen, ist die Neumayer-Station III. Die Mannschaftsgröße ist ähnlich zu der einer bemannten Mission zu Mond und Mars. Deswegen gehen wir dahin."
Von Bremen in die Antarktis
Gewächshäuser gibt es zwar schon einige in der Antarktis. Doch EDEN-ISS ist etwas besonders: "Das Gewächshaus ist ein komplett geschlossenes System. Alle Kreisläufe - Luft, Wasser - sind geschlossen. Das ist neu, das gab’s so noch nicht bei bisherigen Gewächshäusern."
Noch aber steht der Container auf dem Institutsgelände in Bremen und wird gerade getestet. Innen das Rauschen der Wasserleitungen, an den Wänden mehrere Reihen mit gut gedeihendem Grünzeug, das aus grauen Plastikbehältern rausschaut. Schubert bezeichnet sie als Pflanzen-Trays. "Hier unten im Gang, im Boden, kommen die Nährstoffe an. Die werden angeliefert über Röhren und hochgepumpt in die Pflanzen-Trays. Ich hebe das hier an, dann können Sie sich das anschauen."
Noch aber steht der Container auf dem Institutsgelände in Bremen und wird gerade getestet. Innen das Rauschen der Wasserleitungen, an den Wänden mehrere Reihen mit gut gedeihendem Grünzeug, das aus grauen Plastikbehältern rausschaut. Schubert bezeichnet sie als Pflanzen-Trays. "Hier unten im Gang, im Boden, kommen die Nährstoffe an. Die werden angeliefert über Röhren und hochgepumpt in die Pflanzen-Trays. Ich hebe das hier an, dann können Sie sich das anschauen."
Schubert öffnet die Seitenklappe eines Behälters. Man sieht weder Erde noch Wasser, nur helles Gestrüpp. "Das sind die Wurzeln, die Gurkenwurzeln. Jetzt sehen sie auch, wie der Nebel kommt. Das ist die Nährstoff-Lösung, die da gesprüht wird."
Alle zehn Minuten ein Stoß Nährstoff-Nebel, dazu etwas CO2 und viel Licht - das soll den Pflanzen genügen. Jeder Kasten wird von hellen LEDs beschienen. Sie tauchen den Container in ein violettes Licht. "Das ist eine spezielle Entwicklung aus Schweden. Wir geben der Pflanze nur das Lichtspektrum, was sie für ihre Fotosynthese benötigt. Das ist hauptsächlich rot und ein bisschen blau. Mehr braucht die Pflanze nicht zum Leben."
Alle zehn Minuten ein Stoß Nährstoff-Nebel, dazu etwas CO2 und viel Licht - das soll den Pflanzen genügen. Jeder Kasten wird von hellen LEDs beschienen. Sie tauchen den Container in ein violettes Licht. "Das ist eine spezielle Entwicklung aus Schweden. Wir geben der Pflanze nur das Lichtspektrum, was sie für ihre Fotosynthese benötigt. Das ist hauptsächlich rot und ein bisschen blau. Mehr braucht die Pflanze nicht zum Leben."
Tomaten, Kräuter, Chinasalat - eine vielfältige Auswahl
Das Gemüse-Angebot: durchaus reichhaltig. "Das sind Tomaten, Gurke, hier drüben, das ist Rucola. Hier haben wir noch Chinasalat, der ist fast schon wie Meerrettich. Dahinten haben wir die sogenannte Säuglingsstation. Da sind quasi die Babys, bevor sie umgepflanzt werden. Und ganz oben ist unser Gewürze-Schrank. Da habe wir Basilikum, Petersilie, Schnittlauch - frische Gewürze, die man benötigt."
Vier bis fünf Kilogramm Grünzeug soll der Container pro Woche liefern - genug, um die zehnköpfige Crew der Neumayer-Station beim Überwintern zu versorgen. Ende 2018 soll das Experiment abgeschlossen sein. "Wir wollen untersuchen: Wie baut man sicher Nahrungsmittel an in so einem geschlossenen Kreislaufsystem? Wie viel Zeit dauert es, das zu kultivieren? Wir hoffen, dass die Nahrung schmeckt, dass die Crew das akzeptiert, was wir produzieren, und dass wir genug generieren."
Vier bis fünf Kilogramm Grünzeug soll der Container pro Woche liefern - genug, um die zehnköpfige Crew der Neumayer-Station beim Überwintern zu versorgen. Ende 2018 soll das Experiment abgeschlossen sein. "Wir wollen untersuchen: Wie baut man sicher Nahrungsmittel an in so einem geschlossenen Kreislaufsystem? Wie viel Zeit dauert es, das zu kultivieren? Wir hoffen, dass die Nahrung schmeckt, dass die Crew das akzeptiert, was wir produzieren, und dass wir genug generieren."
Und Antarktis-Gärtner Zabel? Graut ihm schon vor der monatelangen Dunkelheit des antarktischen Winters? "Bis jetzt noch nicht. Ich bin so beschäftigt - ich komme gar nicht dazu, mir darüber Gedanken zu machen."
Zumindest ahnt er bereits, welchem Container-Gemüse seine besondere Zuneigung gelten wird - und womöglich ein wenig Heimweh auslöst. "Ich komme aus dem Spreewald, bekanntes Gurkengebiet in Deutschland. Von daher sind es die Gurken."