Zahnersatz ist teuer und wird tendenziell immer noch teurer. Knapp 1400 Euro kostet eine Prothese, Krone, Brücke oder ein Implantat im Durchschnitt – und davon mussten die Patienten über die Hälfte selbst bezahlen, nämlich im Durchschnitt 780 Euro – auch da war die Tendenz in den vergangenen Jahren steigend. Das kann nicht so weitergehen, sagt die Barmer GEK und fordert zunächst eine ordentliche Beratung durch den Zahnarzt, die dem Geldbeutel des Pateinten angepasst ist, sagt Dr. Rolf-Ulrich Schlenker vom Vorstand der Barmer GEK:
"Weil die Angebote sind ja oft doch sehr aufwendig, und es kann vermutlich nicht jeder einschätzen, welche Kosten dann doch privat auf ihn zukommen, das heißt, es muss Transparenz hergestellt werden beim Zahnarzt selber. Natürlich versucht sich ein Zahnarzt auch immer an die aktuellen Entwicklungen in der Zahnmedizin zu halten und empfiehlt dann eben das, was gerade en vogue ist in der Zahnmedizin."
Und zwar auch dann, wenn der Patient zum Beispiel eine teure Keramikverblendung im hinteren Bereich gar nicht braucht und bezahlen kann. Seit 2005 wird über 18 Prozent mehr Geld aus eigener Tasche für den Zahnersatz bezahlt. Dabei könnte dieser Anteil gesenkt werden, wenn die Versicherten regelmäßig zur Vorsorge gehen würden und das Bonusheft abstempeln lassen würden. 20 Prozent oder sogar 30 Prozent mehr als der Festzuschuss würde dann erstattet werden, aber nur 2/3 der Versicherten nutzen das.
In Fragen der Vorsorge gibt es zudem einen deutlichen Unterschied im Verhalten der Versicherten in den östlichen Bundesländern und den westlichen:
"In den Ländern der ehemaligen DDR gab es eben doch ein sehr hohes Bewusstsein für Vorsorge. Und da wurde auch von dem Staat damals einiges getan und das sitzt noch bei den Bürgern. Dementsprechend ist das Inanspruchnahmeverhalten in den neuen Bundesländern also deutlich höher, sowohl bei der Kontaktrate als auch bei den Prophylaxemöglichkeiten, die existieren."
Die Sachsen gehen am häufigsten zum Zahnarzt, die Thüringer liegen in der Zahnsteinentfernung vorne. Ähnliches gilt auch für die Vorsorge und den Zahnarztbesuch bei Kindern. Insgesamt legen Frauen mehr Wert auf Prophylaxe als Männer.
Den größeren Bedarf für Zahnersatz gibt es in den nördlichen Bundesländern, warum das so ist, ist unklar. Dafür sind die Brücken, Kronen und Implantate in den südlichen Bundesländern am teuersten, da wo auch die Einkommen höher sind. In Baden-Württemberg und Bayern wird ein deutlich überdurchschnittlicher Eigenanteil bezahlt, die ärmeren Bundesländer Sachsen-Anhalt und Brandenburg liegen um bis zu 15 Prozent unter dem Durchschnitt. Damit der Anteil, den der Patient privat zum Zahnersatz dazuzahlen muss, nicht immer weiter und weiter steigt, möchte die gesetzliche Krankenkasse jetzt über die Höhe der Gebühren für den Privatanteil mitentscheiden, fordert Dr. Rolf-Ulrich Schlenker:
"Wir zahlen ja nur einen Festzuschussanteil und der private Anteil ist ja auch rein privat, da haben die gesetzlichen Krankenkassen bisher nichts mitzutun. Weil aber dieser Privatkostenanteil immer weiter steigt, sind wir der Meinung, der Patient ist nicht teilbar, sozusagen in Krankenkassenpatient und Privatanteil und deshalb sagen wir, wir hätten gerne ein Verhandlungsmandat, auch bezüglich dieser Steigerungssätze nach der privaten Gebührenordnung. Das müsste aber der Gesetzgeber entscheiden."
Um hohe Kosten für den Zahnersatz zu vermeiden, schließen immer mehr Menschen entsprechende private Zusatzversicherungen ab. Um das System der gesetzlichen Krankenkassen nicht auf Dauer auszuhöhlen, will die Barmer GEK dagegen steuern. Über eine Erhöhung der Leistung der Regelversorgung wird in diesem Zusammenhang verhandelt.
Fast ein Drittel aller 77-Jährigen nehmen Zahnersatz in Anspruch.
"Weil die Angebote sind ja oft doch sehr aufwendig, und es kann vermutlich nicht jeder einschätzen, welche Kosten dann doch privat auf ihn zukommen, das heißt, es muss Transparenz hergestellt werden beim Zahnarzt selber. Natürlich versucht sich ein Zahnarzt auch immer an die aktuellen Entwicklungen in der Zahnmedizin zu halten und empfiehlt dann eben das, was gerade en vogue ist in der Zahnmedizin."
Und zwar auch dann, wenn der Patient zum Beispiel eine teure Keramikverblendung im hinteren Bereich gar nicht braucht und bezahlen kann. Seit 2005 wird über 18 Prozent mehr Geld aus eigener Tasche für den Zahnersatz bezahlt. Dabei könnte dieser Anteil gesenkt werden, wenn die Versicherten regelmäßig zur Vorsorge gehen würden und das Bonusheft abstempeln lassen würden. 20 Prozent oder sogar 30 Prozent mehr als der Festzuschuss würde dann erstattet werden, aber nur 2/3 der Versicherten nutzen das.
In Fragen der Vorsorge gibt es zudem einen deutlichen Unterschied im Verhalten der Versicherten in den östlichen Bundesländern und den westlichen:
"In den Ländern der ehemaligen DDR gab es eben doch ein sehr hohes Bewusstsein für Vorsorge. Und da wurde auch von dem Staat damals einiges getan und das sitzt noch bei den Bürgern. Dementsprechend ist das Inanspruchnahmeverhalten in den neuen Bundesländern also deutlich höher, sowohl bei der Kontaktrate als auch bei den Prophylaxemöglichkeiten, die existieren."
Die Sachsen gehen am häufigsten zum Zahnarzt, die Thüringer liegen in der Zahnsteinentfernung vorne. Ähnliches gilt auch für die Vorsorge und den Zahnarztbesuch bei Kindern. Insgesamt legen Frauen mehr Wert auf Prophylaxe als Männer.
Den größeren Bedarf für Zahnersatz gibt es in den nördlichen Bundesländern, warum das so ist, ist unklar. Dafür sind die Brücken, Kronen und Implantate in den südlichen Bundesländern am teuersten, da wo auch die Einkommen höher sind. In Baden-Württemberg und Bayern wird ein deutlich überdurchschnittlicher Eigenanteil bezahlt, die ärmeren Bundesländer Sachsen-Anhalt und Brandenburg liegen um bis zu 15 Prozent unter dem Durchschnitt. Damit der Anteil, den der Patient privat zum Zahnersatz dazuzahlen muss, nicht immer weiter und weiter steigt, möchte die gesetzliche Krankenkasse jetzt über die Höhe der Gebühren für den Privatanteil mitentscheiden, fordert Dr. Rolf-Ulrich Schlenker:
"Wir zahlen ja nur einen Festzuschussanteil und der private Anteil ist ja auch rein privat, da haben die gesetzlichen Krankenkassen bisher nichts mitzutun. Weil aber dieser Privatkostenanteil immer weiter steigt, sind wir der Meinung, der Patient ist nicht teilbar, sozusagen in Krankenkassenpatient und Privatanteil und deshalb sagen wir, wir hätten gerne ein Verhandlungsmandat, auch bezüglich dieser Steigerungssätze nach der privaten Gebührenordnung. Das müsste aber der Gesetzgeber entscheiden."
Um hohe Kosten für den Zahnersatz zu vermeiden, schließen immer mehr Menschen entsprechende private Zusatzversicherungen ab. Um das System der gesetzlichen Krankenkassen nicht auf Dauer auszuhöhlen, will die Barmer GEK dagegen steuern. Über eine Erhöhung der Leistung der Regelversorgung wird in diesem Zusammenhang verhandelt.
Fast ein Drittel aller 77-Jährigen nehmen Zahnersatz in Anspruch.