Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) stufte den Sturm von der zweithöchsten Kategorie auf zwei herunter. Der leitende Direktor Rappaport warnte trotzdem vor lebensgefährlichen Überflutungen. Entlang der Küste könne die Sturmflut bis zu dreieinhalb Meter steigen, auch mit heftigen Regenfällen "fast auf Rekordniveau" sei zu rechnen. Derzeit bewegt Harvey sich mit 10 Kilometern pro Stunde vorwärts, die Drehgeschwindigkeiten erreichen mehr als 200 km/h. Auch wenn die Sturmböen nicht ganz so stark sind, wie vom NHC prognostiziert, gilt das als verheerend, weil die Niederschläge sich so stunden- oder tagelang auf dieselbe Region konzentrieren und nur sehr langsam weiterziehen.
Bevölkerung wird in Sicherheit gebracht
Meteorologen hatten vorausgesagt, dass der Hurrikan in unmittelbarer Nähe der Kleinstadt Corpus Christi auf Festland treffen werde. Bürgermeister McComp sagte, er und sein Ort seien auf das Schlimmste vorbereitet, er rechne mit großen Schäden und tagelangem Stromausfall.
Einige Bewohner blieben trotz der Warnungen in der Gefahrenregion, berichteten US-Medien. Sie haben sich demnach mit Nahrungsmitteln eingedeckt, Wasservorräte angelegt, Fenster und Türen mit schützenden Holzplatten vernagelt und Wälle aus Sandsäcken errichtet. Die Sicherheitsbehörden haben die Evakuierung einer Region mit insgesamt mehr als 16 Millionen Einwohnern angeordnet. US-Präsident Trump rief auf Bitten des texanischen Gouverneurs Abbott den Notstand aus und sagte die volle Unterstützung seiner Regierung zu.
Schwerster Sturm nach "Katrina"
Das NHC äußerte die Befürchtung, "Harvey" könne der schwerste Sturm in den USA seit dem Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 werden. Damals waren in der Gegend rund um New Orleans mehr als 1.800 Menschen ums Leben gekommen.
(ali/tep)