Rund um den Regierungssitz in Bangkok spielten sich Stunden lang Straßenschlachten ab, berichtet berichtet unsere Korrespondent Udo Schmidt. Die Demonstranten versuchten, über den Stacheldraht zu klettern, Dieser war zum Schutz der Regierungsbüros errichtet worden. Die Ministerpräsidentin musste in Sicherheit gebracht werden. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein, um den Sitz der Regierung zu verteidigen. In den vergangenen Tagen hatten die Sicherheitskräfte die Demonstranten bei der Stürmung von Gebäuden nicht gestoppt.
Die Demonstranten betonen, unbewaffnet zu sein.
Angesichts der Ausschreitungen rief die Regierung die Bewohner der Hauptstadt Bangkok auf, in der Nacht in ihren Häusern zu bleiben. Nach 22 Uhr Ortszeit solle man nur in dringenden Fällen auf die Straße gehen, erklärte ein Sprecher. In Berlin riet das Auswärtige Amt dringend dazu, Demonstrationen und jegliche Menschenansammlungen in Bangkok zu meiden. Dies gelte auch für mehrere Sehenswürdigkeiten, die zum Teil in der Nähe des Regierungssitzes von Shinawatra liegen.
Ministerpräsidentin Shinawatra wurde in Sicherheit gebracht. Die Gegner von Ministerpräsidentin Shinawatras werfen ihr vor, von ihrem im Exil lebenden Bruder und ehemaligen Ex-Regierungschef Thaksin gesteuert zu werden.
Regierungschefin trifft Protestführer
Ein Treffen der Regierungschefin mit dem Anführer der Demonstranten brachte kein Annäherung. Das sagte Suthep Thaugsuban, der die thailändische Regierung stürzen will, in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache. "Ich werde Yingluck nicht mehr treffen, bis das Volk gesiegt hat", sagte er. Bei dem Treffen waren auch Führungskräfte von Armee, Marine und Luftwaffe anwesend.
Mehrere Todesopfer
Gestern hatte Ministerpräsidentin Shinawatra Armee-Einheiten zur Verstärkung der Polizei mobilisiert. Ihre Gegner hatten angekündigt, weitere Behörden und Ministerien zu besetzen.
In der vergangenen Nacht sind bei den Zusammenstößen nach neuesten Angaben vier Menschen getötet worden und mehr als 40 verletzt worden.
Eine Kundgebung Zehntausender Anhänger Shinawatras in einem Stadion wurde inzwischen beendet. Man habe eine direkte Konfrontation mit Regierungsgegnern vermeiden wollen, hieß es.