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Thailand
Militärchef wird Ministerpräsident

Prayuth Chan-ocha hat sich zum Ministerpräsidenten Thailands wählen lassen. Das vom Militär zusammengesetzte Parlament wählte den Juntachef in das Amt, einen Gegenkandidaten gab es nicht.

    Prayuth Chan-ocha übernimmt Thailands Regierungsgeschäfte
    Prayuth Chan-ocha übernimmt Thailands Regierungsgeschäfte (dpa / picture-alliance / Narong Sangnak)
    Prayuths Wahl muss noch vom König des Landes bestätigt werden, was aber als Formalität gilt. Denn das Staatsoberhaupt hatte bereits die Junta legitimiert. Das Militär hatte in Thailand im Mai die Macht übernommen, nachdem es zwischen den beiden rivalisierenden politischen Lagern lange und teils blutige Auseinandersetzungen gegeben hatte. Neuwahlen sind erst im kommenden Jahr vorgesehen.
    Politische Krise seit rund einem Jahr
    In Thailand schwelt seit rund einem Jahr eine politische Krise, die mit Kritik am Führungsstil der vorherigen Ministerpräsidentin Yingluck begann. Diese ist die Schwester des früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra und war wegen Amtsmissbrauchs von der Justiz im Mai als Regierungschefin abgesetzt worden. Die Opposition betrachtete Yingluck als Marionette ihres Bruders Thaksin an, der 2006 vom Militär gestürzt worden war und seitdem im Exil in Dubai lebt, um einer Gefängnisstrafe wegen Amtsmissbrauchs zu entgehen.
    Gespaltene Gesellschaft
    Vor Yinglucks Absetzung hatte es eine Parlamentsauflösung, vorgezogene und später annullierte Neuwahlen sowie mehrere Dutzend Tote und hunderte Verletzte bei Protesten gegeben. Kurz vor dem Putsch hatte das Militär noch erklärt, die Ausrufung des Kriegsrechts solle keinen Militärputsch einleiten. Thailands Militär hat in der Geschichte des Landes schon häufig geputscht, die thailändische Gesellschaft ist tief gespalten.