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The Physical Tourist

Wichtige Wissenschaftler, die in einer Stadt gewirkt haben, sind gewöhnlichen Reiseführern selten mehr als zwei Sätze wert. Doch auch die Geschichte der Physik ist Kultur, finden die Herausgeber des Buches "The Physical Tourist" - und haben ein knappes Dutzend physikalischer Stadtstreifzüge zusammen gestellt.

Von Ralf Krauter | 22.03.2009
    Im schottischen Edinburgh folgen sie den Spuren des Begründers der Elektrodynamik James-Clerk Maxwell. In Kopenhagen lockt das Geburtshaus des Quantenphysiker Nils Bohr. In Paris wandelt der Physik-Tourist auf den Spuren der Entdecker der Radioaktivität: Henri Becquerel, sowie Pierre und Marie Curie. Und auch bei der Tour durch Berlin wimmelt es natürlich von großen Namen: Schrödinger, Einstein, Planck und Co.

    Besonders aufschlussreich dabei ist die bildliche Gegenüberstellung von damals und heute. Historische Aufnahmen verraten beispielsweise, dass dort am Reichstagsufer, wo heute das ARD-Hauptstadtstudio steht, früher einmal ein weltweites Flaggschiff der Forschung stand: Das Helmholtz-Institut für Physik, dessen Bau einst 1,5 Millionen Reichsmark verschlang. Göttingen, Bern, Wien, Budapest und New York sind weitere Stationen der Reise zu den Großen der Physik. Für englisch sprechende Freunde der Wissenschaftsgeschichte ist dieses Buch eine Fundgrube.

    John Rigden und Roger Stuewer: The Physical Tourist. A Science Guide for the Traveller
    ISBN-Nummer 978-3-7643-8932-1
    Birkhäuser Verlag, 252 Seiten, 21,29 Euro