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Theater Kiel im Corona Modellprojekt
"Das Bedürfnis nach Theater und Oper ist einfach riesig"

Das Theater Kiel spielt wieder: im Rahmen des schleswig-holsteinischen Modellprojekts zur Wiedereröffnung der Kulturstätten während der Corona-Pandemie. Das Theater sei kein Ansteckungsraum, sagte Generalintendant Daniel Karasek im Dlf, und die Sehnsucht, dass die Bühnen wieder loslegten schon sehr groß.

Daniel Karasek im Gespräch mit Christoph Vratz |
    Der Generalintendant des Theaters Kiel, Daniel Karasek, schaut in die Kamera, aufgenommen am 8. März 2019
    Er freue sich, dass Künstlerinnen und Künstler wieder aktiv werden können, so Daniel Karasek. (picture alliance/Frank Molter/dpa)
    Das Theater Kiel nimmt teil an den schleswig-holsteinischen Modellprojekten zur Wiedereröffnung der Kulturstätten während der Corona-Pandemie. Alle fünf Sparten – Oper, Ballett, Philharmonisches Orchester, Schauspiel und Junges Theater – werden vertreten sein. Das Theater Kiel möchte mit diesem Spielplan zeigen, dass ein regulärer Spielbetrieb unter Corona-Bedingungen möglich ist.
    Bedingungen
    Tickets sind nur in Verbindung mit einem negativen Covid-19-Test gültig, der bei Vorstellungsbeginn nicht älter als 24 Stunden sein darf. Während der Vorstellungen gilt außerdem eine Maskenpflicht und die Zuschauerinnen und Zuschauer verpflichten sich dazu, einen Fragebogen zum aktuellen Gesundheitsstand ausgefüllt mitzubringen. Außerdem geben sie ihr Einverständnis, dass ihre Daten für eine wissenschaftliche Auswertung des Projektes an die Kieler Universität weitergegeben werden.
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    "Liebesszenen auf der Bühne nur abständig möglich"

    Daniel Karasek ist Generalintendant und künstlerischer Leiter des Schauspiels. Die Vorbereitungen zum Modellprojekt seien nicht so kompliziert gewesen, sagte er im Deutschlandfunk. Das Projekt mache nur Sinn, wenn man ein Stück Normalität ausprobiere und sehe: "Das klappt, das klappt mit Testung." Das Testen finanziere das Haus dabei selber und dies mache auch "unheimlich Sinn, weil es im Betrieb Ängste beruhigt und eine ganz gute Übersicht und Klarheit über den allgemeinen Zustand verschafft", so Daniel Karasek.
    Die Proben seien relativ unverkrampft verlaufen, auch aufgrund der Testungen: "Wir halten die Abstände ein. Bis auf große Chor- und Opernformationen sind wir relativ normal dabei. Allerdings sind Liebesszenen im Augenblick nur abständig möglich."

    "Kein Ansteckungsraum"

    Das Haus habe sehr dafür gekämpft, bei dem Modellversuch dabei zu sein. Viele Studien belegten, was man in Kiel während der Öffnungsphase von September bis Oktober 2020 an Erfahrungen gemacht habe: Im Theater schaue man still zu, es werde nicht gegrölt oder gesungen. "Wenn die Abstände eingehalten werden und Masken dabei sind, halte ich das Theater definitiv für keinen Ansteckungsraum."
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    Warum diese Erfahrungen bei den Regelungen der Regierung nicht berücksichtigt werden? Da gebe es viele Ängste, viel Vorsicht, dagegen sei nichts zu machen, sagte Daniel Karasek. Er betonte jedoch:
    "Ich bin vor allem froh für unsere Künstler, die ja auch Hochleistungssportler sind, das die endlich wieder in die Praxis umschalten können. Ich bin froh für die wenigen Zuschauer, die endlich wieder die Chance haben uns zu sehen." Der Generalintendant fügte hinzu:
    "Man sieht es am Verkauf: Der Bedarf, das Bedürfnis sind einfach riesig. Die Sehnsucht, dass wir endlich wieder loslegen, ist schon sehr groß."