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Theater, Orchester und #Metoo
Deutscher Bühnenverein will mit Verhaltenskodex Impulse geben

Der Deutsche Bühnenverein hat einen Verhaltenskodex zum Schutz gegen sexualisierte Übergriffe und Machtmissbrauch verabschiedet. Das zweiseitige Papier solle zur Diskussion anregen, sagte Marc Grandmontagne vom Verbandsvorstand im Dlf. "Es geht am Ende um Angstfreiheit, um einen angstfreien Arbeitsplatz."

Marc Grandmontagne im Gespräch mit Raoul Mörchen |
    Marc Grandmontagne steht vor einer Wand im Deutschlandfunk
    Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Bühnenvereins (Deutschlandradio/Jochen Hubmacher)
    Im Gegensatz zur Filmbranche gebe es schon qua Gesetz im institutionalisierten Theater- und Orchesterbereich Instrumente gegen Machtmissbrauch und sexualiserte Übergriffe. "Aber wir haben doch gemerkt, dass wir nicht sicher sein können, dass nur weil wir nichts hören, dass nichts passiert. Und das war auch einer der Antriebe, zu sagen, wir greifen das Thema bewusst auf," so der geschäftsführende Direktor des Deutschen Bühnenvereins. Deswegen sei auch dieses Papier entwickelt worden.
    Vor anderthalb Wochen hatten Verbände - darunter auch der Deutsche Bühnenverein - und Gewerkschaften der Film- und Fernsehbranche gemeinsamen mit Rundfunkanstalten, Theatern und Orchestern den Grundstein gelegt - für eine unabhängige Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt.
    Die Vertrauensstelle sei zum einen eine Beratungsstelle für Betroffene - auf psychologischer und jurisitscher Ebene. Aber sie sei auch "ein Testlauf, um zu gucken, reichen unsere Instrumente" und um dann gegebenenfalls als Verband Konsequenzen zu ziehen.