In der Inszenierung spielt auch ein alter Mercedes eine entscheidende Rolle. In den 1960er-Jahren gehörte dieser Helene Weigel, damals Intendantin des Berliner Ensembles und Bertolt Brechts Ehefrau.
Er sei eher zufällig an den Mercedes Ponton gekommen, erklärte Olaf Nicolai. In den 60er-Jahren habe das Auto als Dienstwagen von Helene Weigel gedient, die damals Intendantin des Berliner Ensembles war. Dann habe er sich gefragt: "Was macht man nun damit?" Er kombinierte das assoziationsreiche Automobil mit Bertolt Brechts Lustspiel "Mann ist Mann", einem laut Nicolai "sperrigen" Stück, in dem sich der Protagonist ohne viel Widerstand in einen Soldaten, eine "Kampfmaschine" umbauen lässt – weil man ihm ein Geschäft vorgeschlagen hat.
Symbolische Rückkehr von Helene Weigel nach Österreich
In mehreren Schichten über drei Tage lasen Schauspieler das Stück in einer Autowerkstatt in Prenzlauer Berg, während daneben deren Mechaniker an Weigels Mercedes schraubten. Olaf Nicolai zeigte sich angetan vom Ergebnis: Er habe es nicht für möglich gehalten, "dass theatralische Mittel derartige Erkenntniswerte vermitteln können."
Wir haben noch länger mit Olaf Nicolai gesprochen -
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In den nächsten Wochen werde der Mercedes noch vor verschiedenen Theatern in Wien geparkt werden: die "symbolische Rückkehr von Helene Weigel nach Österreich", erklärte der Künstler im Deutschlandfunk.
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