Doktor Christian Plewnia leitet an der Universität Tübingen eine Arbeitsgruppe zur Erforschung der Hirnstimulation. Als Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie interessiert er sich besonders für deren Einsatz bei Patienten mit Depressionen oder Zwangserkrankungen. Allerdings nur bei solchen Patienten, bei denen weder Medikamente noch Psychotherapien etwas bewirken und die so stark unter ihrer Krankheit leiden, dass das Leben für sie unerträglich geworden ist. Denn immerhin ist die tiefe Hirnstimulation mit einem hirnchirurgischen Eingriff verbunden:
" Nach ner sorgfältigen Planung . ... wird die Stimulationselektrode dann unter örtlicher Betäubung durch ein kleines Loch in der Schädeldecke an den vorher bestimmten Punkt hingeführt ... und danach wird dann das entsprechende Stimulationsaggregat wie bei einem Herzschrittmacher in einer Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins gelegt, das erfolgt dann unter Vollnarkose."
Wie bei der Parkinsonkrankheit sind auch bei psychiatrischen Erkrankungen bestimmte Gebiete im Gehirn überaktiv. In genau diese Bereiche muss die Elektrode vorgeschoben werden um hier kontinuierlich elektrische Signale abgeben zu können. Das legt die überaktiven Nervenzellen in ihrer Umgebung lahm und mildert damit gleichzeitig die Symptome der Krankheit. Welche Gebiete das sind, kann man mit der funktionellen Kernspintomographie herausfinden, erklärt Christian Plewnia.
" So sind zum Beispiel bei Patienten mit ner Zwangsstörung Hirnbereiche, die für Verhaltenskontrolle zuständig sind, übermäßig aktiv. das ist zB die so genannte Capsula interna, n Bereich tieferer Hirnstruktur, Und genau ... diese Bereiche werden jetzt mit der Tiefenhirnstimulation bei psychiatrischen Erkrankungen, eben insbesondere der Zwangsstörung behandelt. "
Auch bei Depressionen zeigen bestimmte Hirnareale eine übermäßige Aktivität, die sich im übrigen auch mit Medikamenten oder einer Psychotherapie reduzieren lässt. Doch wenn diese etablierten Verfahren versagen, kann die tiefe Hirnstimulation durchaus etwas bewirken: Bei einer amerikanischen Studie mit sechs depressiven Patienten wurden immerhin vier von ihrer Schwermut befreit. Und auch bei einigen "austherapierten" Zwangs-Patienten gab es teilweise erstaunliche Ergebnisse, berichtet Christian Plewnia: Vorher völlig verzweifelte Menschen konnten nach Einsatz des Hirnschrittmachers wieder ein fast normales Leben führen. Allerdings sind bisher weltweit erst eine Handvoll Patienten behandelt worden, und das ist natürlich noch viel zu wenig, um von einer Wunderheilung zu sprechen.
" In den Studien, die berichtet werden, wird zum Teil von ganz spektakulären Besserungen berichtet, aber auch von völlig fehlenden Effekten, die meisten Effekte finden sich eben so im mittleren Bereich also man sieht ne deutliche Besserung, aber nicht unbedingt ne vollständige Heilung des Patienten. "
Mögliche Risiken der tiefen Hirnstimulation sieht Christian Plewnia zunächst in der Operation: In seltenen Fällen kann es zu Blutungen oder Infektionen kommen. Aber auch die Stimulation selbst kann unerwünschte Nebenwirkungen zeigen, so klagen manche Patienten über Übelkeit, Schwindel oder Schwitzen, es kann sogar zu Sprech- oder Bewegungsstörungen kommen.
" Das gute bei der Tiefenhirnstimulation ist aber, dass man diesen Veränderungen dadurch begegnen kann, dass man die ..Art der Stimulation dh die Stimulationsfrequenz, die Stimulationsdauer .., die Stimulationsstärke, dass man die verändern kann. Und entsprechend an die Bedürfnisse des Patienten anpassen kann. Im Fall, dass der Patient insgesamt mit der Behandlung nicht .. zurecht kommt, kann die Stimulation sogar ganz beendet werden. "
Dass die tiefe Hirnstimulation eines Tages allerdings Medikamente oder Therapien in der Psychiatrie ersetzen wird, das glaubt Christian Plewnia nicht:
" aber ich denke, dass die tiefe Hirnstimulation auch in der Psychiatrie in Zukunft ne sehr brauchbare Ergänzung vor allem für schwerkranke Patienten darstellen kann. "
" Nach ner sorgfältigen Planung . ... wird die Stimulationselektrode dann unter örtlicher Betäubung durch ein kleines Loch in der Schädeldecke an den vorher bestimmten Punkt hingeführt ... und danach wird dann das entsprechende Stimulationsaggregat wie bei einem Herzschrittmacher in einer Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins gelegt, das erfolgt dann unter Vollnarkose."
Wie bei der Parkinsonkrankheit sind auch bei psychiatrischen Erkrankungen bestimmte Gebiete im Gehirn überaktiv. In genau diese Bereiche muss die Elektrode vorgeschoben werden um hier kontinuierlich elektrische Signale abgeben zu können. Das legt die überaktiven Nervenzellen in ihrer Umgebung lahm und mildert damit gleichzeitig die Symptome der Krankheit. Welche Gebiete das sind, kann man mit der funktionellen Kernspintomographie herausfinden, erklärt Christian Plewnia.
" So sind zum Beispiel bei Patienten mit ner Zwangsstörung Hirnbereiche, die für Verhaltenskontrolle zuständig sind, übermäßig aktiv. das ist zB die so genannte Capsula interna, n Bereich tieferer Hirnstruktur, Und genau ... diese Bereiche werden jetzt mit der Tiefenhirnstimulation bei psychiatrischen Erkrankungen, eben insbesondere der Zwangsstörung behandelt. "
Auch bei Depressionen zeigen bestimmte Hirnareale eine übermäßige Aktivität, die sich im übrigen auch mit Medikamenten oder einer Psychotherapie reduzieren lässt. Doch wenn diese etablierten Verfahren versagen, kann die tiefe Hirnstimulation durchaus etwas bewirken: Bei einer amerikanischen Studie mit sechs depressiven Patienten wurden immerhin vier von ihrer Schwermut befreit. Und auch bei einigen "austherapierten" Zwangs-Patienten gab es teilweise erstaunliche Ergebnisse, berichtet Christian Plewnia: Vorher völlig verzweifelte Menschen konnten nach Einsatz des Hirnschrittmachers wieder ein fast normales Leben führen. Allerdings sind bisher weltweit erst eine Handvoll Patienten behandelt worden, und das ist natürlich noch viel zu wenig, um von einer Wunderheilung zu sprechen.
" In den Studien, die berichtet werden, wird zum Teil von ganz spektakulären Besserungen berichtet, aber auch von völlig fehlenden Effekten, die meisten Effekte finden sich eben so im mittleren Bereich also man sieht ne deutliche Besserung, aber nicht unbedingt ne vollständige Heilung des Patienten. "
Mögliche Risiken der tiefen Hirnstimulation sieht Christian Plewnia zunächst in der Operation: In seltenen Fällen kann es zu Blutungen oder Infektionen kommen. Aber auch die Stimulation selbst kann unerwünschte Nebenwirkungen zeigen, so klagen manche Patienten über Übelkeit, Schwindel oder Schwitzen, es kann sogar zu Sprech- oder Bewegungsstörungen kommen.
" Das gute bei der Tiefenhirnstimulation ist aber, dass man diesen Veränderungen dadurch begegnen kann, dass man die ..Art der Stimulation dh die Stimulationsfrequenz, die Stimulationsdauer .., die Stimulationsstärke, dass man die verändern kann. Und entsprechend an die Bedürfnisse des Patienten anpassen kann. Im Fall, dass der Patient insgesamt mit der Behandlung nicht .. zurecht kommt, kann die Stimulation sogar ganz beendet werden. "
Dass die tiefe Hirnstimulation eines Tages allerdings Medikamente oder Therapien in der Psychiatrie ersetzen wird, das glaubt Christian Plewnia nicht:
" aber ich denke, dass die tiefe Hirnstimulation auch in der Psychiatrie in Zukunft ne sehr brauchbare Ergänzung vor allem für schwerkranke Patienten darstellen kann. "