Eine Ärztin kann ihre Patienten mit den Händen abtasten, mit dem Stethoskop abhören, mit Strahlen durchleuchten, mit den Augen betrachten und ihnen natürlich zuhören. Aber eher selten wird sie an ihnen riechen. Der Geruch spielt in der Diagnostik derzeit kaum eine Rolle.
Das könnte sich bald ändern, denn Forschergruppen tüfteln an sogenannten elektronischen Nasen, die im Atem von Patienten nach Krankheiten suchen sollen. Flüchtige Moleküle könnten Hinweise geben auf Krebs, auf eine Sepsis oder Infektion. Noch fahnden Wissenschaftler nach den verantwortlichen Substanzen, aber unterschiedliche Muster können sie bei manchen Krankheiten schon erkennen.
Einfacher wäre es natürlich, Tiere zu befragen, die mit ihren feinen Nasen prädestiniert sind für solche Herausforderungen: trainierte Hunde können Lungenkrebs riechen, ausgebildete Riesenhamsterratten Tuberkulose und Fruchtfliegen Brustkrebs. Die Erfolgsquoten sind respektabel, und Wissenschaftler beginnen, mit den Tieren zu kooperieren.
Die Apopo-Stiftung trainiert in Tansania Ratten zur Tuberkulose-Erkennung (Video: Apopo-Stiftung)
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