Der Studie zufolge soll ein Schweinefleisch-Produzent in der Ukraine mehr als 50 Millionen US-Dollar von der Weltbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung bekommen haben, um sich zu vergrößern - obwohl in dem Betrieb gegen Tierschutzrichtlinien der EU verstoßen werde.
Deutschland soll eine Firma unterstützt haben, die Geflügelkäfige an einen ukrainischen Mastbetrieb liefert, obwohl solche Käfige hierzulande aus Tierschutzgründen verboten sind. Auch zweifelhafte Schlachter-Betriebe in China seien mit EU-Krediten gefördert worden, obwohl sie nicht transparent arbeiteten, was die Haltungsbedingungen angehe.
Tierschutzverbände fordern Änderungen
Die Humane Society International hat die EU nach eigenen Angaben schon vor drei Jahren darauf hingewiesen, dass zweifelhafte Betriebe Kredite von der EU bekommen haben. An dieser Praxis habe sich seitdem aber nichts geändert.
Mitglieder der Organisation forderten deshalb bei der Vorstellung der Studie in Berlin gemeinsam mit dem Deutschen Naturschutzring (DNR) und der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt (ASS) von der Bundesregierung, sich bei der Weltbank für Tierwohlstandards als Kriterium für Kapitalvergaben einzusetzen. Wenn die EU aufhöre, solche Betriebe zu fördern, müssten weniger Tiere leiden.
"Auch ökonomischer Unfug"
Nicolas Entrup, Berater der HSI, sagte: "Tierquälerische Massentierhaltung ist nicht nur moralischer, sondern auch ökonomischer Unfug." Die Einfuhr von Billigprodukten habe zudem negative Auswirkungen auf die deutsche Landwirtschaft.
Naturschutzring-Präsident Kai Niebert kritisierte: "Und da für verarbeitete Lebensmittel keine entsprechende Kennzeichnungspflicht besteht, kann der Konsument nicht erkennen, ob dort verwendete Eier aus Käfighaltung stammen."
(akh/hba/jcs)