Die Afrikanische Schweinepest ist ein Virus, das Haus- und Wildschweine befällt. Die Schweine bekommen hohes Fieber und innere Blutungen. 90 Prozent der erkrankten Tiere sterben. Übertragen wird die Krankheit durch den Kontakt mit infiziertem Blut oder Kadavern. Menschen können sich nicht anstecken.
Ursprünglich war das Virus nur in Afrika zu finden, wo es unter den wildlebenden Warzenschweinen verbreitet war. Die erste Diagnose der Krankheit stammt aus dem Jahr 1910, als die Briten Kenia besetzt hatten. Mit den damaligen Kolonialherren kamen auch viele europäische Hausschweine nach Ostafrika. Die großen Nutztierherden waren eine ideale Brutstätte für das Virus, und so bereitete die Krankheit den Bauern auf dem afrikanischen Kontinent im folgenden Jahrhundert immer wieder Probleme. Im Jahr 2007 wurde die Afrikanische Schweinepest dann in den Kaukasus eingeschleppt. Von dort hat sie sich innerhalb weniger Jahre über Russland bis in die Wildschweinpopulationen des Baltikums und Polens ausgebreitet.
Verbeitung durch infizierte Wurstwaren
Die Afrikanische Schweinepest wird hauptsächlich durch den Import von infizierten Schweinen, infizierter Wurstwaren oder durch mangelnde Hygiene verbreitet. Die Wildschweine spielen bei der überregionalen Ausbreitung eine untergeordnete Rolle. Weil es bisher keine Impfung gegen die Krankheit gibt, ist sie nach einer Einschleppung nur schwer in den Griff zu kriegen.
Das sieht man auch in Polen, wo das Virus seit Anfang des Jahres bei über 1700 Schweinen diagnostiziert wurde. 2017 waren es dort insgesamt nur 822. Seit Mitte Juni ist das Virus auch in Rumänien sehr aktiv. Im Gegensatz zum Baltikum sind hier hauptsächlich Hausschweine befallen. 2018 wurden bereits hunderte Fälle gemeldet. 2017 waren es insgesamt nur zwei.
Mehr Informationen zur Ausbreitungsdynamik der Afrikanischen Schweinepest in Europa und zu Maßnahmen gegen die Viruserkrankung können Sie im Interview mit der Epidemiologin Carola Sauter-Louis vom Friedrich-Loeffler-Institut nachhören