Es geht um einen Kanal mit dem Namen "hossundhopfpodcasst", der Teile des Podcasts "Hoss & Hopf" zeigt. Tiktok will diese Videos nicht mehr für Jugendliche zugänglich machen.
Der Podcast von Philip Hopf und Kiarash Hossainpour, kurz "Hoss & Hopf", erreicht über verschiedene Plattformen vermutlich hunderttausende Menschen – vor allem junge Leute. Im Podcastbereich rangiert er seit Wochen auf den vorderen Plätzen der Listen mit den meistgeklickten Angeboten.
Tiktok, wo bei "hossundhopfpodcasst" kurze Video-Zusammenschnitte präsentiert wurden, bestätigte, der Kanal sei "wegen gefährlicher Falschinformationen und gefährlicher Verschwörungstheorien von der Plattform entfernt" worden. Eine Sprecherin des chinesischen Unternehmens verwies zur Begründung der Kontosperre auf die Richtlinien der Plattform. Darin heißt es unter anderem: "Wir gestatten keine ungenauen, irreführenden oder falschen Inhalte, die Individuen oder der Community erheblichen Schaden zufügen können, unabhängig von ihrer Absicht." Persönliche Meinungen könnten geäußert werden, "solange diese keine schädlichen Fehlinformationen enthalten".
"Ich bin selbst einer der vielen unzufriedenen Bürger dieses Landes"
Die beiden Podcaster arbeiten in der Finanzbranche. Der Stuttgarter Hopf sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Podcast sei "kritisch, polarisierend, freiheitsliebend". Er sei selbst einer der vielen unzufriedenen Bürger dieses Landes und drücke dies klar und auch mal lautstark aus. Vorwürfe, er beeinflusse Kinder und Jugendliche, wies er unter Hinweis auf geringe Nutzerzahlen unter diesen zurück.
Laut dem Ökonom Hans-Peter Burghof nutzt Philip Hopf die aktuelle Unzufriedenheit mit der Politik, um seinem Publikum auf verschiedenen Plattformen Zusammenhalt in der gemeinsamen Empörung zu schaffen. Der Professor von der Universität Hohenheim sagte der "Stuttgarter Zeitung", die wirtschaftlichen Eigeninteressen dahinter seien leicht zu erkennen.
"Sie sind Teil einer rechtslibertären Subkultur"
Der baden-württembergische Beauftragte gegen Antisemitismus, Blume, sieht die beiden Podcaster laut dem Blatt als Teil einer "rechtslibertären Subkultur, die vor allem junge Männer anzieht" und den "Bitcoin als Befreiungsbewegung" darstelle.
Deutschlandfunk-Reporter Nils Schniederjann, der sich näher mit "Hoss & Hopf" befasst hat, erklärte, man sehe, dass beide immer zu den Themen schwenkten, "die sich besonders gut klicken". Dieses "handverlesene Angebot an Informationen", über die man sich aufregen könne, sei ein Teil ihres Erfolgsrezepts.
Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Beitrag überarbeitet, insbesondere die Kritik von Professor Hans-Peter Burghof, der sich im Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung" auf Herrn Hopf und nicht auf Herrn Hossainpour bezogen hat.
Diese Nachricht wurde am 16.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.