Er hoffe auf "offene und ehrliche Gespräche", erklärte Tillerson. Lawrow verurteilte den US-Luftangriff auf eine Militärbasis in Syrien als rechtswidrig und betonte, so etwas dürfe sich nicht wiederholen. Sein Land habe Fragen zu "sehr unklaren und widersprüchlichen Ideen" der USA.
Auch der russische Botschafter in Deutschland, Grinin, kritisierte den US-Raketenagriff in Syrien als absolut inakzeptabel. Damit würden die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft unterminiert, die einen Frieden für Syrien suchten, sagte Grinin im Deutschlandfunk. Der Raketenbeschuss einer syrischen Luftwaffenbasis durch die USA spiele der Terrormiliz IS in die Hände. Russland plädiere dafür, den mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien untersuchen zu lassen.
Sicherheitsrat tagt erneut
Der UNO-Sicherheitsrat will heute erneut über eine Resolution zu Syrien abstimmen. In dem Entwurf, der von den USA, Frankreich und Großbritannien eingebracht wurde, wird eine Untersuchung des Chemiewaffeneinsatzes gefordert. In der vergangenen Woche war es wegen einer Blockade Russlands nicht gelungen, eine Resolution zu verabschieden. Moskau steht an der Seite der syrischen Regierung, die bestreitet, für den Giftgasangriff verantwortlich zu sein.
Die USA und ihre Verbündeten wollen Russland zu neuen Verhandlungen über eine politische Lösung bewegen. Sie verlangen von der Regierung in Moskau den Bruch mit Präsident Assad.
Treffen mit Putin noch unsicher
Tillerson ist das erste Mitglied der neuen US-Regierung, das in Moskau zu Besuch ist. Am Nachmittag will er Präsident Putin treffen. Ob die Begegnung zustandekommt, hängt aber wohl noch vom Ausgang der Beratungen mit Außenminister Lawrow ab. Ein Kreml-Sprecher erklärte, wenn Tillerson und Lawrow es für angebracht hielten, Putin über ihren Austausch in Kenntnis zu setzen, werde es ein Treffen geben.
(riv/am)