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Timm Beichelt
"Ersatzspielfelder"

Beim Fußball geht es nicht nur um Tore, sondern auch um Politik. Das gilt besonders für Großereignisse wie die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. "Der Politologe Timm Beichelt zeigt in seinem Buch, wie wichtig Fußball für die Mächtigen ist", sagt DLF-Redakteur und Rezensent Matthias Friebe.

Matthias Friebe im Gespräch mit Monika Dittrich |
    Hintergrundbild: Ehrentribüne - Germany vs Argentina - Sepp Blatter, Dilma Rousseff, Angela Merkel, Vladimir Putin, Joachim Gauck, Jim Boyce, Prinz Ali Bin Al Hussein, Ali Bongo Ondimba, Viktor Orban, - DEUTSCHLAND - ARGENTINIEN 1-0 am 13.07.2014 im Maracana Stadion von Rio de Janeiro. Vordergrund: Buchcover
    Fußball und Macht: Die Ehrentribünen werden zum Spielfeld für die Politik (imago stock&people & Suhrkamp Verlag)
    Der Autor Timm Beichelt ist Professor für Europa-Studien an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. In seinem aktuellen Buch untersucht er das Verhältnis von Fußball und Macht. "Der Sport hat eine große symbolische Kraft", sagt Rezensent Matthias Friebe. Auch deshalb sitzen Politiker bei wichtigen Fußballspielen auf der Ehrentribüne. "Fußball wird also zum Ersatzspielfeld für die Politik."
    Timm Beichelt zeige in seinem Buch, wie es den Fußballfunktionären gelinge, Macht und Einfluss in der Politik zu sichern. "In diesem Buch geht um Kommerz im Fußball, um das Regime der FIFA, aber auch um die Rolle des Fußballs in Autokratien wie jetzt in Russland."
    Nach Auffassung des Autors sei der Fußball die europäische Variante des amerikanischen Traums: von der Identifikation mit einer selektiven Heimat bis hin zum gemeinschaftlichen Erfolgserlebnis. "Dieses Buch ist all jenen zu empfehlen, die wissen wollen, wie der Fußball auf der nationalen und der internationalen Bühne funktioniert."
    Timm Beichelt: "Ersatzspielfelder. Zum Verhältnis von Fußball und Macht",
    Suhrkamp, 360 Seiten, 18 Euro.