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Tippen statt Schreiben
Rechtschreibung und Handschrift - nicht mehr so wichtig?

Rechtschreibung intensiv pauken? Muss nicht unbedingt sein, meint jedenfalls Grünen-Politiker Winfried Kretschmann. Zwar braucht auch seiner Meinung nach jeder Mensch ein Grundgerüst an Rechtschreibkenntnissen - aber mehr eben auch nicht.

Moderation: Manfred Götzke |
Die Hände eines Mädchens tippen auf einem Tablet, neben ihr liegt ein Mäppchen mit Stiften
Digitalen Unterricht mit Tablets gibt es auch schon an Grundschulen (picture alliance/dpa/Armin Weigel)
Rechtschreibung verliert also an Bedeutung? Für seine Anmerkungen erntete der baden-württembergische Ministerpräsident reichlich Kritik und zum Teil auch Spott im Netz – es gab aber auch Rückendeckung, etwa vom Grundschulverband. Tatsächlich stellt sich in Zeiten des allgegenwärtigen Wischens und Tippens die Frage, welche Rolle die Basiskompetenzen Rechtschreibung und Handschrift überhaupt noch spielen. Der Schriftverkehr im Berufs- und Geschäftsleben wird heute nur noch am Rechner erledigt, auch Studierende sitzen heute mit Laptop, statt mit Kladde und Kuli in Vorlesung und Seminar. In Finnland heißt es schon in der Grundschule: Tippen statt Schreiben.
In der Samstagsausgabe von Campus & Karriere gingen wir diesen Fragen nach: Welche Bedeutung hat die Rechtschreibung noch in Zeiten der Digitalisierung? Ist sie überbewertet oder nach wie wichtig für die Entwicklung unserer Kinder? Können Autokorrektur und KI die eigenen Kompetenzen ersetzen – oder machen wir uns zu sehr abhängig von der Technik? Sollten Schülerinnen und Schüler lieber richtig und schnell Tippen erlernen, anstatt sich mit Rechtschreibung und Handschrift abzumühen?
Gesprächsgäste:
  • Hans Brügelmann, Bildungsforscher und Mitglied des Grundschulverbandes
  • Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des deutschen Philologenverbandes
  • Frank Kühn, Leiter der Max-Weber-Schule, vormals Rektor der deutschen Schule Helsinki
  • Detmar Meurers, Linguist an der Universität Tübingen
Eine Sendung mit Hörerbeteiligung