Der Hallensprecher heizt die Zuschauer an: In Deutschland sei es laut beim Tischtennis, es gehe um die Energie - seit ihr bereit für die Bundesliga?
Zum ersten Mal spielt die Tischtennis-Bundesliga außerhalb Deutschlands. Der Post SV Mühlhausen und der ASV Grünwettersbach treten gegeneinander an - vor amerikanischem Publikum, vor den Toren Washingtons. Anlass ist die 20. Ausgabe der nordamerikanischen Teammeisterschaften.
Zeigen, "wie toll der Sport ist"
Organisator Richard Lee: "Die Bundesliga im Tischtennis ist eine der stärkten Ligen der Welt. Wir wollen die Profis herbringen, um zu zeigen, wie professionell und toll dieser Sport ist."
Das Turnier ist das größte seiner Art in den USA, hier treten über 1000 Spieler an. Tischtennis ist in den USA eher eine Randsportart. Ziel der Sponsoren ist es, für Aufmerksamkeit zu sorgen. Darum haben sie auch die Reise der deutschen Spieler bezahlt. Martin Werner, Manager von Grünwettersbach, war sofort von der Idee begeistert: "Es ist eine riesen Aktion, einmalig, wir schreiben gemeinsam Geschichte. Ich hoffe, dass es auch nicht das letzte Mal ist, dass man ein Spiel auslagert. Die TTBL ist eine der stärksten Ligen der Welt, und sowas auf so einer Plattform zu präsentieren, hat schon was."
Für Mühlhausen und Grünwettersbach geht es um Werbung und Erfahrung - aber natürlich auch um wichtige Punkte. Das Spiel ist ein offizielles Ligaspiel, eigentlich ein Heimspiel der Mühlhäuser. Manager Thomas Stecher sagt, Ärger habe es dafür von den Fans nicht gegeben: "Die Resonanzen waren durchweg positiv. Es hat sich keiner beschwert, dass wir auf ein richtiges Heimspiel verzichten. Dass -glaube ich- über 20 Fans mitgefahren sind, auf eigene Kosten, das zeigt ja auch die Verbundenheit mit dem Verein. Wir sind glücklich, die Fans sind glücklich, dass ist ein einmaliger Ausflug."
Allerdings: Ein Ausflug, der sich für die Mannschaft aus Mühlhausen nicht ausgezahlt hat, zumindest in der Bundesliga. Das Spiel geht an Grünwettersbach, mit 1 zu 3. Den entscheidenden Punkt holte Nationalspieler Ricardo Walther. Er bezwang den Österreicher Daniel Habesohn in vier Sätzen.
Hohes Niveau begeistert die Fans
Ärgerlich für Shiraz - der Tischtennis-Fan aus Texas hat sich gerade für Mühlhausen als seine Mannschaft entschieden: Er sei für das gelbe Team - auch wenn er noch nicht wisse, wer das sein. Viele Fans sind begeistert, die Teams live sehen zu können. David schaut Bundesliga-Tischtennis sonst im Internet: Es sei exzellent. Er dachte immer, er müsse dafür mal nach Deutschland kommen.
Anja sagt, es sei wundervoll: Das Niveau sei so hoch - sie freue sich immer, solche Spiele anschauen zu können. Die Fans beim Turnier können von den deutschen Mannschaften noch mehr sehen: Mühlhausen und Grünwettersbach treten nämlich auch beim Turnier an, spielen gegen andere international besetzte Mannschaften. Das Ziel: Das Preisgeld von 15.000 Dollar.