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Iran
Tochter von zum Tode verurteilten Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd wirft Baerbock "Untätigkeit" vor

Nach der Bestätigung des Todesurteils gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd in Teheran wirft seine Tochter der Bundesregierung Untätigkeit vor.

    Die undatierte Aufnahme zeigt den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd in einem Teheraner Revolutionsgericht.
    Der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd ist in Teheran in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt worden. (pa/dpa/Koosha Falahi/Mizan/dpa)
    Sie habe seit tausend Tagen vor so einem Urteil gewarnt, sagte Gazelle Sharmahd der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Bundesaußenministerin Baerbock habe von ernsthaften Konsequenzen für die Entführung eines deutschen Staatsbürgers und dessen Verurteilung zum Tode in einem Schauprozess gesprochen. Diese habe es offenbar nicht gegeben. Sollte das Todesurteil gegen ihren Vater nicht verhindert werden, könne sich niemand vor dem iranischen Regime sicher fühlen. Baerbock erklärte, man setze sich mit allen Kräften dafür ein, dass das Urteil nicht vollstreckt werde. Sharmahd habe zu keinem Zeitpunkt den Ansatz eines fairen Prozesses gehabt, führte die Grünen-Politikerin aus.
    Ein Revolutionsgericht hatte ihn im Februar wegen Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt. Gestern bestätigte der Oberste Gerichtshof die Entscheidung. Sharmahd ist seit mehr als zwei Jahren inhaftiert. Laut seiner Familie wurde er in Dubai vom iranischen Geheimdienst entführt.
    Diese Nachricht wurde am 27.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.