Direkt neben dem Wehr der Staustufe Knetzgau im Landkreis Haßberge gurgeln pro Sekunde rund 200 Liter zu Tal. Über die Fischtreppe sollen Wanderfische die Möglichkeit haben, die Staustufe zu überwinden. An allen Mainstaustufen mit der Ausnahme Schweinfurt liegen die Fischtreppen jedoch auf der gegenüberliegenden Seite der Wasserkraftwerke. Und weil die Fische immer der Strömung nachschwimmen, finden sie die Fischtreppen nicht, sagt Herbert Kuhn, stellvertretender Kreisbeauftragter der Fischer im Raum Haßberge
"Die Fische finden den Eingang nicht, die Lockströmung fehlt. Sehen Sie, da unten ist der Ausgang, da ist keine Strömung. Da ist es fast ruhig. Da müsste man unter Wasser ein Schild anbringen: Bitte andere Seite benutzen! Aber die Fischer können noch nicht lesen."
So wie bereits in Randersacker angefangen, würde ein Umgehungsgerinne den Fischen den Aufstieg über die Staustufe erleichtern. Weil jedoch E.ON Wasserkraft auf einen Vertrag von 1921 besteht, wonach die Rhein-Main-Donau AG, bzw. ihre Bevollmächtigte, E.ON Wasserkraft, jeden Tropfen Wasser zur Gewinnung von Strom nutzen kann, wurde der Bau des Umgehungsgerinnes gestoppt. Peter Wondrak, der Fischereibeauftragte des Bezirks Unterfranken:
"Das ist für uns am Main eigentlich sehr niederschmetternd. Wir haben sehr gehofft, dass mit diesem Umgehungsgerinne so manche Probleme der Mainfischerei gelöst werden können. Wenigstens ansatzweise. Wir haben ja die Wanderfische verloren, die Kieslaicher. Und nur mit solchen Umgehungsgerinnen könnten wir die Fischpopulation am Main wieder auf die Beine stellen, auf die sie gehört."
Wie ein Sprecher von E.ON Wasserkraft sagte, will das Unternehmen zunächst die Urteilsbegründung abwarten. Auf das gesamte Wasserrecht werde man bestehen. Bei einem Abtritt von Wasser würde das Unternehmen einen Ausgleich verlangen. Dem Unternehmen würde alleine an der Staustufe Randersacker Strom im Gegenwert von 10 bis 15.000 Euro pro Jahr entgehen. Insgesamt gibt es 38 Staustufen mit Wasserkraftwerken entlang des Mains. Bei einem einseitigen Entgegenkommen fürchtet E.ON einen Präzedenzfall zu schaffen, darum die abwartende Haltung, so der Sprecher. Der Fischartenreichtum im Main dagegen, fürchtet Peter Wondrak, wird dadurch weiter zurückgehen.
"Zum einen sind es natürlich die leider schon verlustig gegangenen Wanderfische, wie Maifisch, Lachs, Stör, die haben wir leider nicht mehr dort, aber auch die anderen Arten wie Nase, Döbel, Gründling, Hasler sind einfach darauf angewiesen, lange Wanderungen durchzuführen um ihre Laichplätze zu finden, um ihre Winterlager zu finden, um ihre Nahrungsplätze zu finden. Ohne Wandermöglichkeiten sterben diese Fische aus und wir sehen heute auch, dass sie heute kaum mehr im Main vorhanden sind."
Werner Kenner, der Präsident des unterfränkischen Fischereiverbands:
"Das Urteil hat uns natürlich sehr überrascht, dass der Verwaltungsgerichtshof ein solches Urteil spricht gegen die Fische und wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund schiebt. Das hat aber auch zur Folge, dass sich auch an anderen Flüssen in Unterfranken Kraftwerksbetreiber auf das Urteil stützen können und somit in allen unterfränkischen Gewässern die Durchgängigkeit nach diesem Urteil nicht mehr gewährleistet sein wird."
Zurück an der Staustufe Knetzgau. Hier bleiben immer wieder Fische hängen, sagt Herbert Kuhn.
"Die stauen sich vor den Kraftwerken. Wir haben hier vor dem Kraftwerk schon Forellen gefangen mit blutigen abgeschundenen Nasen, weil die immer wieder versuchen hier hochzuspringen und dann an den Betonwällen scheitern."
In Frankreich, Dänemark oder Norwegen sind laut Herbert Kuhn solche Umgehungsgerinne für Fische Attraktionen, für die Menschen sogar Eintritt bezahlen. Und in kleine Zuläufe, wie den Böhlbach beispielsweise klagt Kuhn, kommen die Wanderfische auch nicht, weil die Bäche über Pflastersteine in den Main plätschern.
"Das ist für die Fischer und die Fische hier am Main ein Faustschlag ins Gesicht, das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs in München."
"Die Fische finden den Eingang nicht, die Lockströmung fehlt. Sehen Sie, da unten ist der Ausgang, da ist keine Strömung. Da ist es fast ruhig. Da müsste man unter Wasser ein Schild anbringen: Bitte andere Seite benutzen! Aber die Fischer können noch nicht lesen."
So wie bereits in Randersacker angefangen, würde ein Umgehungsgerinne den Fischen den Aufstieg über die Staustufe erleichtern. Weil jedoch E.ON Wasserkraft auf einen Vertrag von 1921 besteht, wonach die Rhein-Main-Donau AG, bzw. ihre Bevollmächtigte, E.ON Wasserkraft, jeden Tropfen Wasser zur Gewinnung von Strom nutzen kann, wurde der Bau des Umgehungsgerinnes gestoppt. Peter Wondrak, der Fischereibeauftragte des Bezirks Unterfranken:
"Das ist für uns am Main eigentlich sehr niederschmetternd. Wir haben sehr gehofft, dass mit diesem Umgehungsgerinne so manche Probleme der Mainfischerei gelöst werden können. Wenigstens ansatzweise. Wir haben ja die Wanderfische verloren, die Kieslaicher. Und nur mit solchen Umgehungsgerinnen könnten wir die Fischpopulation am Main wieder auf die Beine stellen, auf die sie gehört."
Wie ein Sprecher von E.ON Wasserkraft sagte, will das Unternehmen zunächst die Urteilsbegründung abwarten. Auf das gesamte Wasserrecht werde man bestehen. Bei einem Abtritt von Wasser würde das Unternehmen einen Ausgleich verlangen. Dem Unternehmen würde alleine an der Staustufe Randersacker Strom im Gegenwert von 10 bis 15.000 Euro pro Jahr entgehen. Insgesamt gibt es 38 Staustufen mit Wasserkraftwerken entlang des Mains. Bei einem einseitigen Entgegenkommen fürchtet E.ON einen Präzedenzfall zu schaffen, darum die abwartende Haltung, so der Sprecher. Der Fischartenreichtum im Main dagegen, fürchtet Peter Wondrak, wird dadurch weiter zurückgehen.
"Zum einen sind es natürlich die leider schon verlustig gegangenen Wanderfische, wie Maifisch, Lachs, Stör, die haben wir leider nicht mehr dort, aber auch die anderen Arten wie Nase, Döbel, Gründling, Hasler sind einfach darauf angewiesen, lange Wanderungen durchzuführen um ihre Laichplätze zu finden, um ihre Winterlager zu finden, um ihre Nahrungsplätze zu finden. Ohne Wandermöglichkeiten sterben diese Fische aus und wir sehen heute auch, dass sie heute kaum mehr im Main vorhanden sind."
Werner Kenner, der Präsident des unterfränkischen Fischereiverbands:
"Das Urteil hat uns natürlich sehr überrascht, dass der Verwaltungsgerichtshof ein solches Urteil spricht gegen die Fische und wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund schiebt. Das hat aber auch zur Folge, dass sich auch an anderen Flüssen in Unterfranken Kraftwerksbetreiber auf das Urteil stützen können und somit in allen unterfränkischen Gewässern die Durchgängigkeit nach diesem Urteil nicht mehr gewährleistet sein wird."
Zurück an der Staustufe Knetzgau. Hier bleiben immer wieder Fische hängen, sagt Herbert Kuhn.
"Die stauen sich vor den Kraftwerken. Wir haben hier vor dem Kraftwerk schon Forellen gefangen mit blutigen abgeschundenen Nasen, weil die immer wieder versuchen hier hochzuspringen und dann an den Betonwällen scheitern."
In Frankreich, Dänemark oder Norwegen sind laut Herbert Kuhn solche Umgehungsgerinne für Fische Attraktionen, für die Menschen sogar Eintritt bezahlen. Und in kleine Zuläufe, wie den Böhlbach beispielsweise klagt Kuhn, kommen die Wanderfische auch nicht, weil die Bäche über Pflastersteine in den Main plätschern.
"Das ist für die Fischer und die Fische hier am Main ein Faustschlag ins Gesicht, das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs in München."