"Wir brauchen schnelle Hilfe", hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben. Täglich habe man mit Anfeindungen, Aggressionen und tätlichen Angriffen zu tun. "Es ist hier in Dresden zu gefährlich, wir haben Angst", sagte Abdelwahab, einer der Mitbewohner Bahrays. Viele spekulieren über einen Zusammenhang mit den Pegida-Demonstrationen in der Stadt.
"Vergiftete Atmosphäre in Dresden"
Gestern hatte der Geschäftsführer des sächsischen Flüchtlingsrates, Ali Moradi, im Deutschlandfunk von einer vergifteten Atmosphäre in der Stadt gesprochen. Dass es in Sachsen Ausländerhass und Rassismus gebe, sei nicht neu. "Aber was wir in den letzten zehn Wochen hier erleben, wird von Woche zu Woche immer schlimmer", sagte Moradi.
Die Leiche Bahrays war am 13. Januar vor einem Plattenbau gefunden worden, in dem er mit anderen geflüchteten Landsleuten lebte. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben zunächst keine Hinweise auf Fremdeinwirkung festgestellt - und damit für Empörung und weitere Verunsicherung unter den Asybewerbern gesorgt. Erst nach der Obduktion teilte sie mit, dass der Mann durch Messerstiche in Hals und Brust getötet worden war. Die Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden.
(tgs/tj)