Der Untersuchungsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtages werde den Fall politisch aufarbeiten, so Engstfeld. "Wir haben einen Untersuchungsausschuss gefordert, denn bei jeder Stelle, die wir uns angucken, müssen wir feststellen, dass Widersprüche da sind. Die Grundfrage ist bis heute ungeklärt: Wie kann das passieren, dass ein Syrer über mehrere Wochen verwechselt und unschuldig inhaftiert wird?"
Das vom Landesjustizministerium in Auftrag gegebene Gutachten, wonach der Häftling Ahmed A. erst 15 Minuten nach Ausbruch des Brandes die Gegensprechanlage in seiner Zelle gedrückt habe, sei mit gesundem Menschenverstand schwer nachzuvollziehen, so Engstfeld. Seine Zweifel würden durch den Bericht der Experten, die im Auftrag des ARD-Magazins "Monitor" den Fall untersucht haben, noch bestärkt. Das zweite Gutachten kommt zu dem Schluss, dass Ahmed A. nach 15 Minuten Brand kaum noch in der Lage gewesen sein kann, sich bemerkbar zu machen. Angesichts zweier sich widersprechender Gutachten müsse dringend eine dritte Einschätzung her, so Engstfeld.