Es ist immer noch herrlich zuzuschauen, wenn Michel Galabru als "adjudant Gerber" ein riesiges Stück Entrecôte zubereitet - während Louis de Funès rechts daneben steht und ihm immer wieder die Butter reichen möchte. Der mürrische, unwirsche Gerber: Für diese Rolle war Michel Galabru weit über die Grenzen von Frankreich hinaus bekannt.
Dass er aber auch ein besonders vielseitiger Schauspieler im großen, also im ernsthaften Theater war, ist in Deutschland weniger bekannt. So spielte Michel Galabru in den fünfziger Jahren viele Rollen in der legendären Comédie Française in Paris. Auch in den Jahrzehnten danach blieb er der Bühne immer treu, auch wenn er parallel anfing, Filmrollen zu übernehmen. Einen César, den wichtigsten französischen Filmpreis, bekam er 1977 für seine Darstellung des Joseph Bouvier in dem Krimi "Der Richter und der Mörder" von Bertrand Tavernier.
Es gibt sogar ein Theater in Paris, das den Namen Galabrus trägt - er selbst hat es 1984 gekauft. Das Théatre Montmartre-Galabru liegt im Herzen des historischen Viertels Montmartre - eigentlich heißt es inzwischen nur noch Théatre Michel Galabru, aber noch immer geläufiger ist der andere Name. Eigentlich sollte er hier 2015 auftreten, in einem Stück, in dem er Regie führte, und in dem nur ein einziger Schauspieler mitspielt: Michel Galabru selbst.
(jcs/kr)