Rund 50 Jahre später
Tödlicher Schuss an DDR-Grenze: Gefängnisstrafe für 80-jährigen Ex-Stasi-Offizier wegen Mordes

Rund 50 Jahre nach einem tödlichen Schuss am früheren DDR-Grenzübergang Bahnhof Berlin-Friedrichstraße ist ein ehemaliger Stasi-Offizier zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 80-jährigen Mann aus Leipzig des Mordes für schuldig.

    Grenzübergangsstelle im Bahnhof Berlin-Friedrichstraße im Jahr 1974
    Grenzübergangsstelle im Bahnhof Berlin-Friedrichstraße im Jahr 1974 (picture-alliance/dpa/Bratke)
    Der damalige Oberleutnant soll einer Operativgruppe des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR angehört und 1974 einen polnischen Staatsbürger erschossen haben. Das Opfer war laut Staatsanwaltschaft zuvor mit einer Bombenattrappe in die polnische Botschaft in Ost-Berlin eingedrungen, um seine Ausreise in den Westen zu erzwingen. Einsatzkräfte der Stasi sollen entschieden haben, den Mann zum Schein ausreisen zu lassen und ihn dabei zu töten.
    Die Verteidigerin des Angeklagten hatte zu Prozessbeginn erklärt, ihr Mandant bestreite die Vorwürfe. In dem Fall wurden bereits mehrfach Ermittlungen aufgenommen, die aber immer wieder fallengelassen wurden.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.