Ein gutes halbes Jahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Tokio berichtete ARD-Japan-Korrespondent Martin Fritz im Dlf über den Stand der Vorbereitungen. Die Nachfrage nach den Olympia-Tickets in Japa sei "gewaltig" gewesen, sagte Fritz. "Die meisten Leute haben keine Karten bekommen, so groß war der Ansturm."
Zudem sei bereits mehr als die Hälfte der Olympia-Sportstätten fertig, sagte Fritz. Probleme durch verzögerte Fertigstellungen seien deswegen nicht zu erwarten. Das IOC habe sich in diesem Punkt sehr zufrieden geäußert.
"Die Spiele kosten fast 27 Milliarden Euro"
Auch in puncto Barrierefreiheit sei Tokio gut vorbereitet. "Wir haben hier seit zehn Jahren einen Trend, dass sämtliche U- und S-Bahn-Stationen umgebaut werden, für behinderte und alte Leute", sagte Fritz. Dies rühre auch daher, dass Japan weltweit die älteste Gesellschaft habe.
Ein großes Thema seien aber die Kosten. Nach jüngsten unabhängigen Schätzungen kosten die Spiele fast 27 Milliarden Euro, berichtete der Korrespondent. "Das ist mindestens 50 Prozent mehr, als vorher versprochen"
Fukushima steht im Abseits
Auch zwei wichtige Versprechen der Spiele habe man nicht halten können, sagte Fritz. So werden die Spiele in der japanischen Haupstadt definitiv "keine kompakten Spiele" werden. So sei der Marathon-Lauf in das 900 km entfernte Sapporo verlegt worden. Auch das zweite Versprechen, dass die Spiele nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 "Spiele des Wiederaufbaus" sein werden, werde nicht eingehalten, sagte Fritz.
Zwar würden ein paar Baseball- und Softball-Spiele in Fukushima ausgetragen und auch der Fackellauf werde dort starten, aber ansonsten habe Olympia nichts mit Fukushima zu tun.