Zum einen werden eben große Mengen Kohlenstoff frei gesetzt, CO2 – und Kohlendioxid ist ja ein Treibhausgas und es trägt zur Erderwärmung bei und je mehr Kohlendioxid in der Atmosphäre ist, um so wärmer wird es werden. Und wir haben ja in unserer Untersuchung quantifizieren können, dass dieser eine einzige Torfbrand von 1997/98, zwischen 10 und 40% des globalen CO2 beigetragen hat. Was immens ist, weil die Brandfläche nicht all zu groß war.
Zum anderen gibt es durch die Brände erhebliche Gesundheitsschäden in der Bevölkerung, deren vollständiges Ausmaß sich wohl erst in einigen Jahren zeigen wird.
Die unmittelbare Belastung der Leute durch Rauch, durch Aerosole ist gesundheitsschädlich. Die Leute waren damals und auch dieses Jahr wochenlang, Monate, dem Rauch ausgesetzt. Kinder werden krank, alte Leute sterben sogar. Also das ist eine wesentlich stärkere Belastung, als würde man 60, 80 Zigaretten am Tag rauchen.
Die Brände 1997/98 waren bislang die größten, die es je in der Welt gegeben hat und wenn der Regen nicht bald die jetzigen Brände löscht, wird wohl wieder ein negativer Rekord aufgestellt. Doch verantwortlich ist nicht das trockene Wetter – Grund für die Feuer ist in den meisten Fällen Brandstiftung. Indonesische Bauern versuchen durch Brandrodung illegal Platz für Obstplantagen zu schaffen – und verursachen damit nicht nur die beschrieben Umwelt- und Gesundheitsschäden. Der Regenwald als solcher ist in Gefahr – und damit nicht nur der Lebensraum des Orang Utans
Viele Tier- und Pflanzenarten, die wir noch gar nicht kennen, potenzielle Medizinpflanzen, die vernichtet werden, bevor sie überhaupt beschrieben werden, untersucht werden. Ich meine, es ist eine globale Aufgabe, diese besonderen Wälder, die tropischen Regenwälder in Indonesien, aber auch in anderen Regionen der Erde zu schützen. Das heißt: Wir müssen Indonesien dafür bezahlen, dass es diese Ressource schützt. Ansonsten wird Indonesien den größten Teil der Wälder einfach roden und landwirtschaftliche Flächen hinsetzen.
In Malaysia – insbesondere auf dem malaysischen Teil Borneos kann man heute schon sehen, wie die Zivilisation den Regenwald vernichtet hat. Dort gibt es keine Torfbrände, weil es keinen tropischen Torf mehr gibt. Aber: Die Flächen werden nach der Rodung zumindest landwirtschaftlich genutzt, was in Indonesien oft ausbleibt. Der Torf brennt ab – danach passiert nichts.