Die Finsternis beginnt im Indischen Ozean, zieht einmal quer über Australien hinweg, kreuzt die Südinsel Neuseelands und endet im Südpazifik. Zum ersten Mal seit der Finsternis über Shanghai heute vor neun Jahren - also kurioserweise auch an einem 22. Juli - wird wieder eine Stadt mit mehreren Millionen Einwohnern vom Kernschatten des Mondes getroffen.
In Sydney wird 2028 für knapp vier Minuten der Tag zur Nacht. Der Streifen einer totalen Sonnenfinsternis ist oft mehr als zehntausend Kilometer lang, aber meist nicht einmal zweihundert Kilometer breit. Daher kommt es nicht oft vor, dass große Städte genau in dieser Zone liegen.
Besonders gut ergeht es den Einwohnern der Siedlung Hungerford im Outback genau an der Grenze der australischen Bundesstaaten Queensland und New South Wales. Die rund fünfzig Menschen, die dort leben, befinden sich binnen zweieinhalb Jahren gleich zweimal nahe der Zentrallinie einer totalen Sonnenfinsternis. Nach der Finsternis heute in zehn Jahren verdunkelt sich die Sonne am 25. November 2030 erneut - dann allerdings für "nur" knapp zwei Minuten.
In Deutschland ist Hamburg die Millionenstadt, die als nächstes eine totale Verfinsterung erlebt - leider erst 2135.