Zwei Schachteln Zigaretten und eine Flasche Whiskey am Tag waren dem Vernehmen nach lange seine Grundnahrungsmittel, von weniger legalen Substanzen ganz zu schweigen - offenherzig dokumentiert in seiner Autobiografie "White Line Fever".
Motörhead, seit den 90ern in gleichbleibender Triobesetzung unterwegs, haben mehr als 20 Alben aufgenommen (darunter auch eine Nummer 1 in Großbritannien) und 2005 einen Grammy-Award bekommen. Lemmy wird von anderen Musikern regelrecht verehrt, sowohl für sein Bass-Spiel als auch für seine kompromisslose Art.
Und auch das deutsche Feuilleton liebt ihn: Dietmar Dath verlieh ihm in der "FAZ" den Spitznamen "Eisenteddy". Doch auch an diesem offenbar sehr robusten Mann mit der unverwechselbaren Erscheinung: Nietengürtel, Hut, zerfurchtes Gesicht mit Backen-Kinn-Bart und zwei markanten Fibromen, gehen Sex, Drugs & Rock 'n' Roll nicht spurlos vorüber. 2013 und 2014 mussten zahlreiche Konzerte abgesagt oder verlegt werden - Lemmy brach mehrmals auf der Bühne zusammen.
Trotzdem gehen Motörhead jetzt wieder auf Tournee, anlässlich des 40. Geburtstags der Band. Der Zuspruch ist enorm, die meisten Termine in großen bis sehr großen Hallen sind jetzt schon ausverkauft. Das erste Konzert dieser Tour in Deutschland fand in der Düsseldorfer Mitsubishi-Electric-Halle statt. Fabian Elsäßer hat es sich angesehen und angehört.