Für Christian Knees ist der Erfolg von Teamkollege Geraint Thomas einfach zu erklären: "Er hat keine Schwächen gezeigt, nie Zeit verloren, konnte sich auf ein super Team verlassen." Im Dlf-Interview analysierte Knees, dass sich sein Teamkollege für lediglich auf seine Konkurrenten hätte konzentrieren müssen. Letztlich sei aber seine "Konstanz der Schlüssel zum Erfolg" gewesen. Dass sich die Rollenverteilung im Team Sky geändert hätte und somit ein Helfer zum Anführer geworden wäre, wollte Knees nicht unterschreiben. Er verwies auf die großen Erfolge von Thomas. Deshalb sei dieser durchaus der "zweiter Leader im Rennen." "Hauptsache einer vom Team gewinnt." Knees sieht keinerlei Rivalität innerhalb des Teams.
Pfeifkonzert gegen Froome
Die Pfeifkonzerte am Wegesrand in Frankreich, gerichtet gegen Chris Froome, erklärt sich Knees mit harmlosen Befindlichkeiten der überwiegend französischen Zuschauer: "Man könnte sagen, es ist eventuell ein bisschen langweilig und das haben sie halt nicht so gerne. Da ist halt eben eine Situation, mit der man leben muss."
Dass missmütige Fans, Fahrerkollegen und Anti-Doping-Experten, die im Falle von Chris Froomes auffälligem Dopingtest mit der Überschreitung des ursprünglichen Grenzwerts des Asthmamittel Salbutamol aufgebracht sind, ist für Knees nicht nachvollziebar. Der Dopingfall-Fall Froome sei aus seiner Sicht ohnehin geschlossen, auch wenn viele das nicht zufrieden stelle. Es habe sich um ein erlaubtes Medikament gehandelt, für das eine Sondergenehmigung vorhanden gewesen sei. Eine entsprechende Erklärung von Froome zu den erhöhten Werten des Medikaments sei von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA anerkannt worden. "Insofern kann man da nicht von einem positiven Test mehr sprechen", so die Haltung des Radprofis.
Die Tatsache, dass trotz des für Froome positiven Ausgangs des Dopings-Falls ein gewisser Nachgeschmack bleibt, erklärt Knees mit der Vergangenheit des Radsports: Erfolg habe eben immer einen Beigeschmack.
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