Nach seinem Ellbogencheck gegen Mark Cavendish hatte die Rennjury Weltmeister Peter Sagan disqualifiziert. TV-Bilder aber zeigen, dass nicht eindeutig zu beurteilen ist, ob Sagans Ellbogencheck Ursache für Cavendishs Sturz war. Sagans Radrennstall Bora-hansgrohe hatte erfolglos Protest eingelegt. Im DLF sagte Sportchef Denk, die Tour sei zwar gelaufen. "Aber es geht mir natürlich auch um Schadensersatz – und den werden wir uns vorbehalten."
"Zu Unrecht ausgeschlossen"
Laut Denk sei Sagan zu Unrecht ausgeschlossen worden: "Da sind Verfahrensfehler gemacht worden und in der Sache hat er meiner Meinung nach auch keinen Fehler gemacht. Das muss aufgearbeitet werden und wir werden alles tun, um das aufzuarbeiten. Einen Superstar, der viel, viel Geld von uns bekommt, ohne Grund nach Hause zu schicken mit einer schwachen Jury, die nicht mal die Formalien einhält, das geht nicht!"
Für die verbleibenden Etappen der Tour de France kündigte Denk an, man werde nicht nur hinterherfahren. "Meine Jungs fahren nicht nur mit, sie geben ihr Bestes. Das große Ziel ist ein zweiter Tagessieg, einen haben wir ja schon erreicht."
Verunreinigtes Trinkwasser?
Zu der unklaren Doping-Affäre um den ehemaligen Fahrer Ralf Matzka sagte Denk, man habe den Sportler bewusst geschützt. "Man kann in der Öffentlichkeit nicht unterscheiden: Ist das jetzt ein positiver Test? Ist er gesperrt? Ist er nicht gesperrt? Er ist aktuell noch nicht verurteilt, es ist ein schwebendes Verfahren."
Am 3. März 2016 war der Deutsche bei einer Trainingskontrolle positiv auf die verbotene Substanz Tamoxifen getestet worden. Damals fuhr er noch für das Team Bora-Argon. Das Verfahren läuft, eine Sperre ist bisher nicht ausgesprochen. Das Team geht von verunreinigtem Trinkwasser aus.
Generell sagte Denk, habe der Radsport seine Hausaufgaben gemacht. Er werde aber wegen seiner Vergangenheit zu Recht in Zusammenhang mit Doping gebracht. "Ich würde mir die gleichen Maßstäbe aber auch bei anderen Sportarten wünschen."