Der Start in die neue Saison ist für die deutschen Langläufer eher enttäuschend verlaufen. Das soll sich nun aber ändern. Bei der Tour de Ski soll der Aufschwung gelingen. Und das scheint zu funktionieren: Nachdem Katharina Hennig zum Auftakt in der Schweiz im Massenstart einen guten fünften Platz erreichte, belegte sie im Massenstart den neunten Rang. Lucas Bögl verbesserte sich auf der 15-Kilometer-Distanz sogar vom 31. auf den 16. Platz und hat nur 22 Sekunden Rückstand auf den führenden Alexander Bolschunow aus Russland.
"Das ist schon vielversprechend", sagte Teamchef Peter Schlickenrieder im Dlf. "Ich bin relativ sicher, dass er sich auch noch deutlich steigern wird. Darum, glaube ich, ist es ein gutes Auftaktzeichen und lässt doch auf einiges hoffen in den nächsten Tagen." Auch für Hennig hatte Schlickenrieder viel Lob über: "Katharina hat sicherlich das beste Skating-Rennen ihrer Karriere gemacht. Vor allen Dingen technisch auf dieser schwierigen Strecke. Das war schon ein richtiges Ausrufezeichen aus meiner Sicht. Im Moment tut es sicherlich auch den Kolleginnen sehr gut, dass sie sehen: Es geht. Wir können das."
Russland ist die dominierende Nation
Die Tour de Ski erstreckt sich über acht Etappen in der Schweiz sowie im italienischen Toblach und Val die Fiemme. Die dominierende Nation ist aktuell Russland, die bei den Herren allein vier Athleten unter den besten fünf des Distanzweltcups hat. "Langlauf ist in diesem riesigen Russland Nationalsport Nummer eins", erklärt Schlickenrieder die Dominanz. "Wenn man russische Meisterschaften sieht, sieht man, dass dort Tausende von Athleten am Start sind."
Mit Norwegen fehlt jedoch auch noch eine Top-Nation bei der Tour de Ski. Aus Angst vor Corona-Infektionen wollen die Skandinavier erst wieder zum WM-Wettkampf einsteigen. Bei den Männern gebe es noch bis zu drei Athleten, die noch auf den vorderen Plätzen hätten landen können, so Schlickenrieder. "In diesen Zeiten muss man das akzeptieren, weil es unterschiedliche Wahrnehmungen gibt", kommentierte er den Verzicht der Norweger. Er selbst fühle sich in der Schweiz aber sicher: "Die Schweiz ist hier gut aufgestellt. Man versucht, die Hygieneregeln sehr konsequent und sehr organisiert umzusetzen. Von daher wird alles dafür getan, dass man die bestmögliche Sicherheit gewährt. Hier kann man das aus meiner Sicht guten Gewissens in Angriff nehmen. Aber man muss auch die andere Seite akzeptieren."
Zumal die Tour de Ski noch zwei Mal den Veranstaltungsort und sogar das Land wechseln wird. "Es gibt definitiv ein Restrisiko", sagte Schlickenrieder. "In diesen Zeiten sind einfach Organisation und Planung das A und O."