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Tourismus-Boom
Terror kann die Reiselust nicht stoppen

Trotz Terrorgefahr und politischer Krisen - der Tourismus boomt. Nach Angaben der Welttourismus-Organisation sind im vergangenen Jahr 1,18 Milliarden Menschen ins Ausland gereist, so viele wie noch nie. Auch für dieses Jahr wird mit einem Zuwachs gerechnet.

    Die Reiselust scheint ungebrochen. Seit 2010 verzeichnet die weltweite Tourismusbranche Zuwächse von mehr als vier Prozent. Auch die jüngsten Anschläge von Islamisten auf touristische Einrichtungen haben nicht zu einem Einbruch der Zahlen geführt. Der Generalsekretär der UNO-Tourismus-Organisation (UNWTO) Taleb Rifai sagte bei der Vorlage der Zahlen in Madrid: "Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre haben Terroranschläge für den Tourismus mittel- und langfristig keine größeren Folgen." Allerdings geben einzelne Staaten aufgrund der Gefahr Reiseeinschränkungen für andere Länder heraus. Damit würden diese Länder in zweifacher Hinsicht zu Opfern, meint Rifai: Zuerst würden sie von Terroranschlägen erschüttert und anschließend international isoliert.
    Nicht aus Angst vor Terror zu Hause bleiben
    Nach den Zahlen der UNWTO ging die Touristenzahl in Afrika im Vergleich zum Vorjahr um etwa drei Prozent zurück. Besonders stark war der Rückgang im Norden des Kontinents (minus acht Prozent). Dagegen verzeichneten Europa, Asien und der Pazifik-Raum sowie Nord- und Südamerika ein Plus von jeweils ungefähr fünf Prozent. Mit Blick auf die Gefahr von Terroranschlägen meint Rifai: "Wir stehen einer globalen Bedrohung gegenüber". Trotzdem sollten die Menschen nicht aus Angst vor Attentaten auf das Reisen verzichten.
    Die UNWTO zählt als Touristen alle Reisenden, die wenigstens eine Nacht im Ausland verbringen. Nach ihren Angaben hat die Branche weltweit direkt und indirekt einen Anteil von fast zehn Prozent am Bruttoinlandsprodukt und stellt neun Prozent der Arbeitsplätze.
    (fe/tj)