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Tourismus
Urlaubsland Spanien boomt

Spanien bereitet sich in diesem Jahr erneut auf einen großen Urlauberansturm vor. Viele Regionen sind schon jetzt ausgebucht. Experten auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin zeigen, was die Urlauber in diesem Jahr erwartet.

Von Juli Rutsch |
    Strandleben an der Playa de Palma in S'Arenal, fotografiert am 03.05.2016 in Arenal (Spanien) bei Palma de Mallorca.
    Strandleben an der Playa de Palma in S'Arenal auf Mallorca. Auch in diesem Jahr werden sich an Spaniens Stränden wieder viele Meschen tummeln. (dpa / Jens Kalaene)
    Noch nie kamen nach Spanien so viele ausländische Touristen, wie im letzten Jahr. 76 Millionen verbrachten hier ihren Urlaub auf den Kanaren, den Balearen und dem spanischen Festland. Zehn Prozent mehr als im Vorjahr – ein neuer Rekord. Mindestens so viele sollen es auch in diesem Jahr werden, aber die Plätze sind begrenzt. Die Balearen sind klassischerweise in der Hauptsaison voll, sagt der balearische Tourismusminister Biel Barceló. Noch mehr Urlauber würde man in den Sommermonaten nicht unterbekommen:
    "Wir haben dann keinen weiteren Platz mehr für Touristen. Die Zahl der Urlauber aus dem letzten Sommer werden wir nicht mehr übersteigen können, weil wir einfach nicht mehr anbieten können. Weder bei der Infrastruktur, noch bei den Unterkünften."
    Balearen sind vorbereitet
    Vor allem Mallorca, aber auch Menorca, Ibiza und Formentera sind bei den ausländischen Touristen immer sehr beliebt. Durch die steigenden Zahlen haben einige Hotels auf Mallorca schon seit Februar geöffnet und nicht wie sonst üblich ab April. Wer seinen Spanienurlaub noch nicht gebucht hat, sollte sich beeilen. In einigen Regionen sind die Unterkünfte bereits ausgebucht. Trotz des Ansturms seien die Balearen vorbereitet:
    "Wir haben unsere Infrastruktur darauf ausgerichtet, um allen Urlaubsgästen die entsprechenden Dienstleistungen anzubieten."
    Neue Angebote auf den Kanaren
    So stellen Hotels und Restaurants auch in diesem Jahr wieder tausende Arbeitskräfte ein – wenn auch nur für die Hauptsaison. Auf den Kanaren ist die Lage im Sommer etwas entspannter. Hauptsaison ist hier der europäische Winter. In den Monaten Juni bis August sind viele Hotels und Apartments noch verfügbar, sagt Maria Méndez von der staatlichen Tourismusagentur Promotour. Ihre Agentur hat neue Urlauber-Profile erstellt und will nicht mehr nur die klassischen Stammtouristen bedienen:
    "In diesem Jahr wollen wir uns ganz neu fokussieren auf die weltgewandten Urlauber aus Europa, die raus möchten aus den Touristengebieten und mehr Authentizität erleben wollen. Für sie werden die Kanaren neue Angebote schalten."
    So bietet die Agentur etwa neue Trekkingrouten zum Wandern oder Mountainbiken an und konzentriert sich auch verstärkt auf ein junges, individuelles Publikum, das gerne taucht und Yoga betreibt. Weil durch die Tourismusbranche allmählich die Arbeitslosenquote sinkt, ist sie eine der wichtigsten Wirtschaftszweige, sagt der spanische Tourismusminister Álvaro Nadal. Er will dieses Niveau halten, eine innovative Tourismuspolitik voran treiben und dadurch das Land wieder stärken:
    "Stück für Stück werden wir dadurch in immer mehr Bereichen zu dem Wohlstand zurückkehren, den wir vor der Krise hatten. Das steht uns allen zu."
    Spanien sollte sich auf dem Boom nicht ausruhen
    Solange die Sicherheitslage in den bisher beliebten Urlaubsregionen Türkei, Tunesien und Ägypten angespannt bleibt, wird Spanien von den steigenden Urlauberzahlen profitieren. Wirtschaftsexperten warnen aber schon jetzt: Spanien sollte sich nicht allein auf dem boomenden Tourismusgeschäft ausruhen.