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Toyota
Auf Augenhöhe mit Volkswagen

Toyota profitiert vom schwachen Yen. Deshalb zeigte sich der leichte Absatzrückgang auf 10,17 Millionen Fahrzeuge in den Bilanzen nicht. Die Japaner legten heute einen Betriebsgewinn von umgerechnet 20 Milliarden Euro vor. Damit scheint Toyota auf Augenhöhe mit dem Volkswagenkonzern zu sein.

Von Michael Braun |
    Die Silhouette von Menschen vor einem Toyota Zeichen.
    Toyota baut ein neues Werk in Mexiko und dünnt sein Händlernetz in Deutschland um ein Fünftel aus. (dpa / Uli Deck)
    Toyota spürt zur Abwechslung mal Rückenwind: Hilfe vom schwachen Yen. Deshalb zeigte sich der leichte Absatzrückgang auf 10,17 Millionen Fahrzeuge in den Bilanzen nicht. Die Japaner legten heute einen um 20 Prozent gestiegenen Betriebsgewinn von umgerechnet 20 Milliarden Euro vor. VW hatte voriges Jahr nur ein Ergebnis vor Steuern von knapp 15 Milliarden Euro erreicht und ähnlich viele Autos wie Toyota verkauft. Die Konzerne scheinen also auf Augenhöhe.
    Krise scheint vorbei
    Die Krise nach dem Atomunfall von Fukushima scheint vorbei, von den zahllosen Rückrufaktionen hört man nichts mehr. Toyota spürt zur Abwechslung mal Rückenwind: Hilfe vom schwachen Yen. Deshalb zeigte sich der leichte Absatzrückgang auf 10,17 Millionen Fahrzeuge in den Bilanzen nicht. Die Japaner legten heute einen um 20 Prozent gestiegenen Betriebsgewinn von umgerechnet 20 Milliarden Euro zu. VW hatte voriges Jahr nur ein Ergebnis vor Steuern von knapp 15 Milliarden Euro erreicht und ähnlich viele Autos wie Toyota verkauft. Die Konzerne scheinen also auf Augenhöhe:
    "Man muss dennoch sagen, dass Toyota eine etwas höhere Rendite erwirtschaftet. Das heißt: Die Kostenstrukturen sind bei Toyota schon um einiges besser als im Volkswagenkonzern."
    Sagt Stefan Bratzel, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. Die Marke Volkswagen, also ohne vor allem die sehr viel hübscheren Töchter Audi und Porsche, kommt nämlich nur auf eine Umsatzrendite von rund zwei Prozent. Der Toyota-Konzern schaffte acht Prozent. Die Japaner wollen die Weltmarktführerschaft verteidigen. Der Vorstandschef Akio Toyoda sagte heute bei der Bilanzvorlage, technische Neuerungen spielten dabei eine wichtige Rolle:
    "Seit ich Präsident dieses Unternehmens bin, gilt: Lasst uns immer bessere Autos bauen. Ein Beispiel: Das erste Brennstoffzellenauto wird dieses Jahr kommen. Und in einigen Jahren wird die Hälfte unserer Autos mit diesem Antrieb ausgestattet sein."
    Hauptwachstum weiterhin in Asien und in Amerika
    Dass Toyota hier wie bei der Hybridtechnologie einen langen Atem zeigen wird, gilt bei Beobachtern als ausgemacht. VW steht dabei zurück, habe aber in anderen Bereichen einen Vorsprung, weiß der Branchenexperte Stefan Bratzel:
    "Insbesondere bei dem Thema "vernetztes Fahrzeug" und "autonomes Fahren" ist der Volkswagenkonzern inklusive Audi sicher mit der Vorreiter bei dem Thema."
    Ein anderes Thema bei VW: Die neue Macht, die sich beim jüngsten Streit im VW-Aufsichtsrat herausgestellt hat, ist eine Macht des Beharrens. Land Niedersachsen und Betriebsrat gelten vor allem als Standortbewahrer. Das könnte mit künftig notwendigen Entscheidungen bei VW kollidieren. Stefan Bratzel:
    "Das Hauptwachstum wird weiterhin in Asien und in Amerika sein. Und dort, wo das Wachstum ist, dort werden auch künftig die Arbeitsplätze entstehen. Man muss sich eben überlegen, ob man mit diesen Kostenstrukturen, die man in Deutschland im Wesentlichen hat, im Wettbewerb auch mit solchen Größen wie Toyota längerfristig noch mithalten kann."
    Toyota agiert schon, baut ein neues Werk in Mexiko und dünnt sein Händlernetz in Deutschland um ein Fünftel aus.