Am Mont Péclet schweben noch Umlaufkabinen auf die 3000 Meter hochgelegene Bergstation. Eine davon haben wir genommen, um mit zahlreichen anderen Teilnehmern die "Soirée luge", Frankreichs längste Schlitten-Abfahrt, mitzumachen. Oben angekommen ziehen wir den bereitgestellten Sturzhelm mit Stirnlampe auf, setzen uns auf einen "toboggan", einen Plastik-Schalenschlitten also, stecken die Fußspitzen in Stütz-Schlaufen und - lassen es laufen.
Ganze sechs Kilometer über 700 Höhenmeter talwärts. "No Mercy!" - "Keine Gnade!" - gibt ein etwas pummeliger Engländer als Parole aus. Nach einigen Metern bereits zeigt sich, wer wem keine Gnade gibt: Wir liegen unten, der Schlitten oben.
Okay, wir umfassen die beiden Bremshebel mit mehr Gefühl. Nach einigen hundert Metern und etliche Kurven weiter unten klappt die Sache schon deutlich besser, na ja, sagen wir, bis auf die eine oder andere Karambolage.
Nach rund 45 turbulenten Minuten ist es geschafft.
"20 Meter von hier, da drüben, hat's mich noch mal aus der Spur in den Tiefschnee geworfen. Starkes Ende!"
"Es war lustig, einfach richtig lustig."
"Es ist fantastisch. Jede Menge Schnee, viel Schwung, keine Kontrolle. Du kannst den Schlitten laufen lassen. Statt die Bremsen zu benutzen, kannst Du mit Deinem Gewicht lenken. Ich war ja schon vor 'ner halben Stunde hier und musste auf euch warten."
Die Schlittenfahrt soll nur ein "Appetit-Häppchen" gewesen sein. "VTT sur neige" ist diese Saison ganz neu im Angebot: "VTT" ist die französische Abkürzung für Mountainbike. Mit einem solchen Gerät kehren wir auf den Péclet zurück. Wieder nach Pistenschluss, diesmal aber mit Protektoren an Schienbein, Knie, Ellbogen und Rückgrat sowie einem Integralhelm auf dem Kopf.
Über eine mittelschwere Piste rollen wir rund sechs Kilometer auf den grobstolligen Reifen talwärts. Oder besser: Wir rutschen, schlittern, schleudern, fallen und purzeln ins Tal. Ein heißer Trip. Gérald, unser Guide, erklärt die Technik:
"Wichtig ist die Dosierung der Bremsen und die Haltung auf dem Rad. Es ist nicht einfach, weil wir auf die Pedalen eigentlich verzichten. Wir müssen balancieren und richtig bremsen, um nicht zu fallen und im Schnee zu schnell zu werden."
Oberschenkel und Bauchmuskulatur erleben einen Härtetest. Obgleich uns ein sehr kalter, teils heftiger Wind entgegen bläst, kommen wir derart ins Schwitzen, dass wir - 700 Höhenmeter weiter unten angekommen - das Gefühl haben, fünf Kilo leichter zu sein."
Wir schalten noch einen Gang höher. Am Ortseingang von Val Thorens liegt die "Ice Driving Academy". Der berühmte Formel 1-Pilot Alain Prost hat hier einen rund 900 Meter langen "Eisparcours" konstruiert. Darauf lässt sich zum Beispiel mit einem knallgelben Spezial-Buggy um die Kurven schlittern.
Wer einen Intensivkurs im Eisfahren machen will, steigt bei Lionel Régal ein. Der Berg-Europameister 2008 beschleunigt seinen 400 PS Motor und demonstriert, wie man kontrolliert - und konzentriert - mit bis zu 110 Stundenkilometern über die Eisfläche schleudert.
"Wenn man auf Asphalt eine Bewegung macht, lenkt, folgt der Wagen sofort. Auf Eis wird der Wagen etwa ein, zwei Sekunden verzögert reagieren, weil er rutscht. Also muss man vorausschauend fahren."
Mit einer genau gezirkelten 360 Grad-Drehung beendet Régal die Sause und rollt auf den Parkplatz zurück.
Nach soviel Geschwindigkeit wollen wir uns entschleunigen. Die Aussichts-Plattform auf der Cime de Caron böte sich an, mit ihrem einmaligen Rundum-Panorama auf rund 1000 Gipfel der französischen, italienischen und schweizerischen Alpen, darunter das grandiose Massiv des Mont Blanc. Es zieht uns aber ins Bergrestaurant "Les Aiguilles de Péclet".
Wir lehnen die Skier gegen die Wand des schlichten, wetterfesten Gebäudes auf 3.000 Metern, laufen über eine große Holzterrasse und treten ein. Der Gastraum ist mit erfreulich viel Holz eingerichtet, keine Plastik-Burger-Atmosphäre, wie sie unten, in Val Thorens, so oft zu finden ist, und keine Fließband-Selbstbedienung. Hier treffen wir Camille.
Camille Rey ist ein alter Bergführer und der Besitzer des Restaurants. Er bittet uns über eine schmale Treppe in den oberen Stock, wo wir uns an einen rustikalen Tisch setzen. Es ist, als befänden wir uns in einem Bauernhaus.
"Ja, ich habe hier etwas schaffen wollen, was Sie in meinem Dorf, in meiner Familie vorgefunden hätten, also eine ehemalige Bauernstube. Ich denke, das ist angenehm, gesellig, sympathisch. Das wollte ich zurückholen, zusammen mit den Speisen unserer Region. Hier zu verweilen heißt ausruhen, sich wohlfühlen wie zu Hause, eben wie in den Bergen."
Forschend betrachten wir Camilles wettergegerbtes Gesicht. Doch seine Mimik und die freundlichen blauen Augen überzeugen uns wie überhaupt sein bescheidenes Auftreten, dass er hier keine Vermarktungs-Story auftischt. Und dann lassen wir uns von dem 66-jährigen in das Val Thorens lange vor dem Ski-Tourismus führen. Da wohnte er rund 20 Kilometer weiter unten im Tal, als eines von zehn Kindern auf einem Bauernhof in St. Martin de Belleville.
"Wir hatten uns um Vieh und Almwirtschaft zu kümmern. Also standen wir in der Dunkelheit auf, oft um halb drei oder drei in der Frühe. Wir melkten Kühe und Ziegen, machten Käse und alles, was wir eben zum Leben brauchten. Danach, so gegen elf am Vormittag, ruhten wir etwas aus. Ab etwa ein Uhr nachmittags versorgten wir die Kühe, machten Käse. Schlafen gingen wir im Sommer so um zehn Uhr abends."
Zur Schule ist Camille natürlich auch gegangen - sowie er morgens die Stallarbeit erledigt hatte. Nach Unterrichts-Schluss machte er die Hausaufgaben, dann half er wieder auf dem Hof mit. Nach wenigen Jahren war Schluss mit Schule, der Vater brauchte ihn beim Vieh auf der Sommerweide, oben in Val Thorens.
Im Winter sah es dort wie am Nordpol aus, sagt Camille. Da lebte man ganz im Dorf, hatte deutlich weniger zu tun, reparierte Dinge, die man im Sommer wieder brauchte, saß abends mit Freunden zusammen, erzählte, spielte Karten im Schein der Karbidlampe - Elektrizität gab es noch nicht. Es waren schöne, glückliche Jahre, sagt Camille wehmütig.
Als er sieben war, ließ sich der Großvater, "le vrai chef", also das Familien-Oberhaupt, etwas Besonderes einfallen: Ein Geschenk, das einmal das Leben des ganzen Tals verändern sollte.
"Er hat mir aus Eschenholz ein Paar Skier gemacht. Ja, ich erinnere mich noch sehr gut an meine ersten Ski-Übungen. Wir hatten Spaß, rutschten herum, spielten. Damals hätte keiner von uns, auch nicht meine Großeltern, gedacht, dass wir eines Tages vom Skifahren leben könnten."
Mitte der 60er Jahre, nach dem zweijährigen Militärdienst in einer Gebirgseinheit, hat Camille die Prüfung zum Bergführer abgelegt. Als dann 1972 die Skistation Val Thorens aus dem Boden gestampft wurde, baute er eine Berg- und Skischule auf. Inzwischen ist er auf vielen Gipfeln in den Alpen gewesen, aber auch auf dem Kilimandscharo in Tansania und im Himalaya. Vor ein paar Jahren dann machte er sein Bergrestaurant auf. In diesem Winter arbeiten hier zwei Sherpas, aus Chaurikharka, einem Dorf am berühmten Everest-Trail in Nepal. Man muss sich zwar mit Händen und Füßen verständigen, aber, so Pasing Sherpa:
"Er ist wie mein Vater, ich hab ihn sehr gern. Schon letztes Jahr bin ich hier gewesen. Er ist freundlich und ich mag ihn sehr."
Schwer vorzustellen, dass Val Thorens einmal aus zwei kleinen Sennhütten bestanden hat. Vorbei. Heute tummeln sich hier Gäste aus der ganzen Welt, die Station zählt pro Saison rund 1,8 Millionen Übernachtungen, verkauft Skipässe für knapp 50 Millionen Euro. Klar, dass auch er sich sein Stück vom riesigen Kuchen nimmt, sagt Camille, aber:
"Persönlich habe ich versucht, das zu bewahren, was uns die Vorfahren gelehrt haben. Deshalb, wenn ich noch heute als Bergführer oder Skilehrer unterwegs bin, möchte ich meine Gäste entdecken lassen, was ich erlebt habe, als ich klein war. Fischen, Jagen, die Berge erleben mit ihren Bächen, Blumen, so vielen Dingen... das ist sehr wichtig für die Natur."
Er zeigt auf den schwarzen Béret, die typische Tellermütze der Einheimischen, auf seinem Kopf. Den habe schon der Großvater getragen, und den werden auch seine Enkel aufsetzen, dafür sorge er. Als wir Camille schließlich nach seinem Herzens-Wunsch fragen, erleben wir eine Überraschung - verstehen dann aber, was er sagen will:
"Ich würde gerne nach Amazonien gehen und dort mit den Indios leben. Ich möchte mich gerne fernen, außergewöhnlichen Gesellschaften nähern, die eine lebendige Vergangenheit haben und mit ursprünglichen, nicht modernen Mitteln leben."
Ganze sechs Kilometer über 700 Höhenmeter talwärts. "No Mercy!" - "Keine Gnade!" - gibt ein etwas pummeliger Engländer als Parole aus. Nach einigen Metern bereits zeigt sich, wer wem keine Gnade gibt: Wir liegen unten, der Schlitten oben.
Okay, wir umfassen die beiden Bremshebel mit mehr Gefühl. Nach einigen hundert Metern und etliche Kurven weiter unten klappt die Sache schon deutlich besser, na ja, sagen wir, bis auf die eine oder andere Karambolage.
Nach rund 45 turbulenten Minuten ist es geschafft.
"20 Meter von hier, da drüben, hat's mich noch mal aus der Spur in den Tiefschnee geworfen. Starkes Ende!"
"Es war lustig, einfach richtig lustig."
"Es ist fantastisch. Jede Menge Schnee, viel Schwung, keine Kontrolle. Du kannst den Schlitten laufen lassen. Statt die Bremsen zu benutzen, kannst Du mit Deinem Gewicht lenken. Ich war ja schon vor 'ner halben Stunde hier und musste auf euch warten."
Die Schlittenfahrt soll nur ein "Appetit-Häppchen" gewesen sein. "VTT sur neige" ist diese Saison ganz neu im Angebot: "VTT" ist die französische Abkürzung für Mountainbike. Mit einem solchen Gerät kehren wir auf den Péclet zurück. Wieder nach Pistenschluss, diesmal aber mit Protektoren an Schienbein, Knie, Ellbogen und Rückgrat sowie einem Integralhelm auf dem Kopf.
Über eine mittelschwere Piste rollen wir rund sechs Kilometer auf den grobstolligen Reifen talwärts. Oder besser: Wir rutschen, schlittern, schleudern, fallen und purzeln ins Tal. Ein heißer Trip. Gérald, unser Guide, erklärt die Technik:
"Wichtig ist die Dosierung der Bremsen und die Haltung auf dem Rad. Es ist nicht einfach, weil wir auf die Pedalen eigentlich verzichten. Wir müssen balancieren und richtig bremsen, um nicht zu fallen und im Schnee zu schnell zu werden."
Oberschenkel und Bauchmuskulatur erleben einen Härtetest. Obgleich uns ein sehr kalter, teils heftiger Wind entgegen bläst, kommen wir derart ins Schwitzen, dass wir - 700 Höhenmeter weiter unten angekommen - das Gefühl haben, fünf Kilo leichter zu sein."
Wir schalten noch einen Gang höher. Am Ortseingang von Val Thorens liegt die "Ice Driving Academy". Der berühmte Formel 1-Pilot Alain Prost hat hier einen rund 900 Meter langen "Eisparcours" konstruiert. Darauf lässt sich zum Beispiel mit einem knallgelben Spezial-Buggy um die Kurven schlittern.
Wer einen Intensivkurs im Eisfahren machen will, steigt bei Lionel Régal ein. Der Berg-Europameister 2008 beschleunigt seinen 400 PS Motor und demonstriert, wie man kontrolliert - und konzentriert - mit bis zu 110 Stundenkilometern über die Eisfläche schleudert.
"Wenn man auf Asphalt eine Bewegung macht, lenkt, folgt der Wagen sofort. Auf Eis wird der Wagen etwa ein, zwei Sekunden verzögert reagieren, weil er rutscht. Also muss man vorausschauend fahren."
Mit einer genau gezirkelten 360 Grad-Drehung beendet Régal die Sause und rollt auf den Parkplatz zurück.
Nach soviel Geschwindigkeit wollen wir uns entschleunigen. Die Aussichts-Plattform auf der Cime de Caron böte sich an, mit ihrem einmaligen Rundum-Panorama auf rund 1000 Gipfel der französischen, italienischen und schweizerischen Alpen, darunter das grandiose Massiv des Mont Blanc. Es zieht uns aber ins Bergrestaurant "Les Aiguilles de Péclet".
Wir lehnen die Skier gegen die Wand des schlichten, wetterfesten Gebäudes auf 3.000 Metern, laufen über eine große Holzterrasse und treten ein. Der Gastraum ist mit erfreulich viel Holz eingerichtet, keine Plastik-Burger-Atmosphäre, wie sie unten, in Val Thorens, so oft zu finden ist, und keine Fließband-Selbstbedienung. Hier treffen wir Camille.
Camille Rey ist ein alter Bergführer und der Besitzer des Restaurants. Er bittet uns über eine schmale Treppe in den oberen Stock, wo wir uns an einen rustikalen Tisch setzen. Es ist, als befänden wir uns in einem Bauernhaus.
"Ja, ich habe hier etwas schaffen wollen, was Sie in meinem Dorf, in meiner Familie vorgefunden hätten, also eine ehemalige Bauernstube. Ich denke, das ist angenehm, gesellig, sympathisch. Das wollte ich zurückholen, zusammen mit den Speisen unserer Region. Hier zu verweilen heißt ausruhen, sich wohlfühlen wie zu Hause, eben wie in den Bergen."
Forschend betrachten wir Camilles wettergegerbtes Gesicht. Doch seine Mimik und die freundlichen blauen Augen überzeugen uns wie überhaupt sein bescheidenes Auftreten, dass er hier keine Vermarktungs-Story auftischt. Und dann lassen wir uns von dem 66-jährigen in das Val Thorens lange vor dem Ski-Tourismus führen. Da wohnte er rund 20 Kilometer weiter unten im Tal, als eines von zehn Kindern auf einem Bauernhof in St. Martin de Belleville.
"Wir hatten uns um Vieh und Almwirtschaft zu kümmern. Also standen wir in der Dunkelheit auf, oft um halb drei oder drei in der Frühe. Wir melkten Kühe und Ziegen, machten Käse und alles, was wir eben zum Leben brauchten. Danach, so gegen elf am Vormittag, ruhten wir etwas aus. Ab etwa ein Uhr nachmittags versorgten wir die Kühe, machten Käse. Schlafen gingen wir im Sommer so um zehn Uhr abends."
Zur Schule ist Camille natürlich auch gegangen - sowie er morgens die Stallarbeit erledigt hatte. Nach Unterrichts-Schluss machte er die Hausaufgaben, dann half er wieder auf dem Hof mit. Nach wenigen Jahren war Schluss mit Schule, der Vater brauchte ihn beim Vieh auf der Sommerweide, oben in Val Thorens.
Im Winter sah es dort wie am Nordpol aus, sagt Camille. Da lebte man ganz im Dorf, hatte deutlich weniger zu tun, reparierte Dinge, die man im Sommer wieder brauchte, saß abends mit Freunden zusammen, erzählte, spielte Karten im Schein der Karbidlampe - Elektrizität gab es noch nicht. Es waren schöne, glückliche Jahre, sagt Camille wehmütig.
Als er sieben war, ließ sich der Großvater, "le vrai chef", also das Familien-Oberhaupt, etwas Besonderes einfallen: Ein Geschenk, das einmal das Leben des ganzen Tals verändern sollte.
"Er hat mir aus Eschenholz ein Paar Skier gemacht. Ja, ich erinnere mich noch sehr gut an meine ersten Ski-Übungen. Wir hatten Spaß, rutschten herum, spielten. Damals hätte keiner von uns, auch nicht meine Großeltern, gedacht, dass wir eines Tages vom Skifahren leben könnten."
Mitte der 60er Jahre, nach dem zweijährigen Militärdienst in einer Gebirgseinheit, hat Camille die Prüfung zum Bergführer abgelegt. Als dann 1972 die Skistation Val Thorens aus dem Boden gestampft wurde, baute er eine Berg- und Skischule auf. Inzwischen ist er auf vielen Gipfeln in den Alpen gewesen, aber auch auf dem Kilimandscharo in Tansania und im Himalaya. Vor ein paar Jahren dann machte er sein Bergrestaurant auf. In diesem Winter arbeiten hier zwei Sherpas, aus Chaurikharka, einem Dorf am berühmten Everest-Trail in Nepal. Man muss sich zwar mit Händen und Füßen verständigen, aber, so Pasing Sherpa:
"Er ist wie mein Vater, ich hab ihn sehr gern. Schon letztes Jahr bin ich hier gewesen. Er ist freundlich und ich mag ihn sehr."
Schwer vorzustellen, dass Val Thorens einmal aus zwei kleinen Sennhütten bestanden hat. Vorbei. Heute tummeln sich hier Gäste aus der ganzen Welt, die Station zählt pro Saison rund 1,8 Millionen Übernachtungen, verkauft Skipässe für knapp 50 Millionen Euro. Klar, dass auch er sich sein Stück vom riesigen Kuchen nimmt, sagt Camille, aber:
"Persönlich habe ich versucht, das zu bewahren, was uns die Vorfahren gelehrt haben. Deshalb, wenn ich noch heute als Bergführer oder Skilehrer unterwegs bin, möchte ich meine Gäste entdecken lassen, was ich erlebt habe, als ich klein war. Fischen, Jagen, die Berge erleben mit ihren Bächen, Blumen, so vielen Dingen... das ist sehr wichtig für die Natur."
Er zeigt auf den schwarzen Béret, die typische Tellermütze der Einheimischen, auf seinem Kopf. Den habe schon der Großvater getragen, und den werden auch seine Enkel aufsetzen, dafür sorge er. Als wir Camille schließlich nach seinem Herzens-Wunsch fragen, erleben wir eine Überraschung - verstehen dann aber, was er sagen will:
"Ich würde gerne nach Amazonien gehen und dort mit den Indios leben. Ich möchte mich gerne fernen, außergewöhnlichen Gesellschaften nähern, die eine lebendige Vergangenheit haben und mit ursprünglichen, nicht modernen Mitteln leben."