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Traditionelle Musik auf Sansibar
Taarab und Kidumbak

Sansibar, Schmelztiegel der Kulturen vor der Küste Ostafrikas - einst Umschlagplatz von Gewürzen und Sklaven. Einheimische Musikkultur lebt hier heute noch hörbar in den Klängen des traditionellen Taarab und Kidumbak. Autorin Bettina Brand sprach vor Ort mit Musikerinnen und Musikern sowie Musikforscherinnen und Musikforschern.

Von Bettina Brand |
    In traditioneller Kluft gekleidet steht eine Gruppe von farbigen Musikerinnen und Musikern lachend zusammen auf einer Holzveranda und spielen auf ihren Instrumenten.
    Das Zanzibar Taarab Kidumbak Ensemble bei der Probe in der Dhow Countries Music Academy. (Deutschlandradio / Bettina Brand)
    Sansibar ist nicht nur eine Gewürzinsel mit Traumstränden. Vor Tansania gelegen, ist der halbautonome Staat von einer bewegten Geschichte geprägt. Im 19. Jahrhundert war Sansibar Regierungssitz des Sultans von Oman und einer der größten Umschlagplätze für Gewürznelken und den Handel mit Sklaven.
    Hier klingt die Musik anders als auf dem arikanischen Festland. Sie ist beeinflusst von Missionaren aus Europa, Handelsreisenden aus Indien, Klängen aus der arabischen Welt. Alles ist vermischt mit heimischen Musiktraditionen – hörbar im Taarab und Kidumbak, gespielt auf der Laute Oud, der Zither Khanun, dem Bass Sanduku, afrikanischen Trommeln und Gesang.
    Melancholisch, oft andächtig, aber auch ausgelassen, wild und manchmal etwas anrüchig kommen Taarab und Kidumbak daher. Gäbe es nicht die Dhow Countries Music Academy und ihre Ensembles, so wäre die traditionelle Musik Sansibars inzwischen in Vergessenheit geraten. Bettina Brand hat sich vor Ort auf Spurensuche gemacht, Gespräche mit Musikerinnen und Musikern wie auch Musikethnologen geführt und jede Menge Musik mitgebracht.