Sansibar ist nicht nur eine Gewürzinsel mit Traumstränden. Vor Tansania gelegen, ist der halbautonome Staat von einer bewegten Geschichte geprägt. Im 19. Jahrhundert war Sansibar Regierungssitz des Sultans von Oman und einer der größten Umschlagplätze für Gewürznelken und den Handel mit Sklaven.
Hier klingt die Musik anders als auf dem arikanischen Festland. Sie ist beeinflusst von Missionaren aus Europa, Handelsreisenden aus Indien, Klängen aus der arabischen Welt. Alles ist vermischt mit heimischen Musiktraditionen – hörbar im Taarab und Kidumbak, gespielt auf der Laute Oud, der Zither Khanun, dem Bass Sanduku, afrikanischen Trommeln und Gesang.
Melancholisch, oft andächtig, aber auch ausgelassen, wild und manchmal etwas anrüchig kommen Taarab und Kidumbak daher. Gäbe es nicht die Dhow Countries Music Academy und ihre Ensembles, so wäre die traditionelle Musik Sansibars inzwischen in Vergessenheit geraten. Bettina Brand hat sich vor Ort auf Spurensuche gemacht, Gespräche mit Musikerinnen und Musikern wie auch Musikethnologen geführt und jede Menge Musik mitgebracht.