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Tragische Helden
Die Kinder des Warschauer Aufstands

Am 1. August 2014 wird Polen sich zum 70. Mal an den Warschauer Aufstand von 1944 erinnern. Damals erhob sich die polnische Heimatarmee Armia Krajowa gegen die deutsche Besatzungsmacht. Der Befreiungskampf endete nach 63 Tagen in einem Desaster mit Zehntausenden Toten.

Von Holger Lühmann |
    Denkmal des kleinen Aufständischen von 1944 - Warschauer Aufstand
    Denkmal des kleinen Aufständischen von 1944 - Warschauer Aufstand (picture-alliance / dpa-ZB / Wolfgang Frotscher)
    Die Aufständischen gelten bis heute als Nationalhelden. Große Verehrung genießen auch die vielen Tausend Kinder, die sich damals an den Kämpfen beteiligten. Der Heldenkult um die Jungen von damals manifestiert sich im Denkmal des Kleinen Aufständischen.
    Die lebensgroße Bronzenachbildung eines etwa zehnjährigen Soldaten, die seit 30 Jahren in der Warschauer Altstadt steht, wird jedoch zunehmend kritisiert – so wie die bisherige Deutung der Aufstandsgeschichte insgesamt. Es geht dabei nicht nur um den Vorwurf an die damaligen Soldaten, dass sie Kinder in den Krieg ziehen ließen, sondern auch um die Frage, warum die Verantwortlichen nicht erkennen wollten, dass sie den Kampf gegen die Übermacht der deutschen Besatzer nicht gewinnen konnten.