"Blindes Verstehen und üblicherweise viel Vertrauen" würde nach Meinung von Tennistrainer Günter Bresnik die Beziehung zwischen Trainern und Tennisspielern auszeichnen. Dazu käme eine Besinnung auf die "wichtigen Themen", bei denen es um "körperliche, technische und taktische Dinge" ginge. Würden diese Dinge passen, "dann spielen die Leute gut. Und dann gingen auch die mentalen Dinge leichter von der Hand."
Bresnik sieht auch die Dazunahme von Supercoaches, also ehemaligen Weltklassespielern, zu bis dahin gut funktionierenden Trainingsgemeinschaften kritisch: "Das ist einfach modern geworden und ich glaube, dass es des Öfteren mehr Schaden als Nutzen anrichtet."
Spezialisten nur nach Bedarf
Würde indes noch weiterer Trainingsbedarf für den Spieler bestehen, müsse man als Tennistrainer für seinen Schützling "Spezialisten hinzuziehen". Die sollten "pointiert und nicht dauerhaft" engagiert werden, denn "wenn zwei/drei Leute an einem Sportler herumwerken" und sicherlich die Meinungen nicht immer in die gleiche Richtung gehen, dann würde sich der Spruch bewahrheiten: "Viele Köche verderben den Brei".
Kleine Teams sind besser für den Spieler
Bresnik plädiert für kleine Teams, das aus einem "sportartspezifischen Trainer, aus einem Konditionstrainer und aus einem Physiotherapeuten" bestehen sollte. Alle weiteren Akteure wie Manager, Agenten, Medienberater, Social-Media-Betreuer, machten das Team zu groß. Wenig Verständnis bringt Bresnik für Spieler auf, deren gesamte Familie im Trainerteam arbeitet: "Welcher normale Mensch nimmt denn seine Eltern oder seine Freundin oder fünf andere Leute mit?"
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