Die französischen Ermittler gehen davon aus, dass der Copilot die Maschine absichtlich zum Absturz brachte und 149 Menschen mit in den Tod riss. Dies ergebe sich aus der Aufzeichnung des Stimmenrekorders im Cockpit. "So etwas geht über jedes Vorstellungsvermögen hinaus", sagte Merkel. Sie dankte den französischen Behörden für ihren Einsatz und betonte, von deutscher Seite werde alles getan werden, um die Ursachen des Absturzes restlos aufzuklären.
In Frankreich und Deutschland wurde der Opfer der Flugzeugkatastrophe gedacht. Die Hinterbliebenen besuchten einen Ort in der Nähe der Absturzstelle in den französischen Alpen. Sie wurden von örtlichen Helfern betreut. In Deutschland haben viele Menschen mit einer Schweigeminute an die Toten erinnert. Getrauert wurde auf Flughäfen, in Bahnhöfen, in Klassenzimmern und in Werkshallen.
Schweigeminute im Bundestag
Im Bundestag in Berlin erhoben sich die Abgeordneten zu Beginn der Sitzung ebenfalls zu einer Schweigeminute. Parlamentspräsident Norbert Lammert sagte zu Beginn der Sitzung, die Angehörigen der Opfer erlebten jetzt eine unbeschreiblich schwere Zeit. "Wir sind in unseren Gedanken bei ihnen und fühlen uns ihnen in einer ganz besonderen Weise verbunden", sagte Lammert. Vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gab es um genau 10.53 Uhr Gesten des Gedenkens. Um die Uhrzeit war am Dienstag die Funkverbindung zu der Maschine mit der Flugnummer 4U 9525 abgebrochen.
Das Auswärtige Amt korrigierte die Zahl der bei dem Unglück getöteten Deutschen. Bei dem Absturz sind nach neuesten Informationen 75 Deutsche ums Leben gekommen. Bislang war man von mindestens 72 getöteten Bundesbürgern ausgegangen. Insgesamt starben auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf 150 Menschen.
Unter den Todesopfern sind auch 48 Spanier sowie vier weitere Spanier mit doppelter Staatsbürgerschaft. Jeweils drei Tote kamen aus den USA und aus Argentinien. Außerdem starben Menschen aus Australien, Weißrussland, Kolumbien, Dänemark, Großbritannien, dem Iran, Mexiko, Marokko, den Niederlanden und Venezuela. Bei einem Opfer sei die Nationalität noch nicht geklärt, hieß es im Außenministerium.
(fwa/tön)